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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Debt/Equityswap

Abk.: DES. Auch: Debt-for-Equity-swap, Debt/Equityconversion, Debtcapitalization. Art eines Swap im Rahmen der internationalen Verschuldungskrise. Transformation von Bankforderungen gegenüber hochverschuldeten Ländern in Beteiligungskapital an Unternehmen im Schuldnerland in Form von Aktien- oder Geschäftsanteilserwerb, Direktinvestitionen u.dgl. Gläubigerbanken treten ihre Forderungen unter Berücksichtigung entsprechender Bonitätsabschläge entgeltlich an Investoren ab, die diese Forderungen bei der Zentralbank des jeweiligen Schuldnerlandes für investive Verwendungen im Schuldnerland zum Nominalwert in die entsprechende Landeswährung eintauschen können. Gläubigerbanken können hierdurch ihre Risikopositionen verringern. Investoren, die diese Forderungen unter Nominalwert kaufen, erhalten günstig Landeswährung. Schuldnerländer können hierdurch ihre Auslandsschulden ohne Einsatz von Devisenreserven verringern. Sehr individuelle Ausgestaltungen im Einzelnen. Grundmuster: Der Investor - Unternehmen oder Bank - plant das Investitionsvorhaben und legt den Plan der Regierung des Landes, in dem investiert werden soll, zur Zustimmung vor. Wird die Genehmigung erteilt, so kauft der Investor von einer Bank die benötigte Kreditforderung, die diese entweder am Sekundärmarkt erwirbt oder aus dem eigenen Bestand nimmt. Sodann wird die Forderung der Zentralbank des Schuldnerlandes präsentiert, die diese - meist mit Abschlag auf den offiziellen Wechselkurs - in der Landeswährung tilgt. Mit dem so erhaltenen Betrag wird dann die beabsichtigte Investition durchgeführt (indirekter DES) oder die Kreditforderung wird mit Zustimmung der nationalen Behörden unmittelbar in Beteiligungska- pital umgewandelt. Diese Variante (Debtcapitalization) findet ohne Einschaltung eines Intermediärs statt (direkter DES). DES sind ein Konzept, Bankforderungen mit einem Bonitätsabschlag in Beteiligungskapital oder Eigentumsanteile zu transformieren, mithin externe, in konvertierbarer Währung denominierte Verbindlichkeiten bzw. Schuldtitel eines Landes in inländische Vermögenswerte umzuwandeln. In praxi bedeutet dies, dass ein potenzieller Investor den zuständigen Institutionen im Schuldnerland einen im Forderungshandel unter pari notierten Schuldtitel präsentiert, für den er im Gegenzug einen auf inländische Währung denominierten Betrag erhält. Dem Umtausch in die Währung des Schuldnerlandes wird dabei ein Rückkaufpreis zu Grunde gelegt, der den Marktwert der zu konvertierenden Forderung zwar generell übersteigt, häufig aber unter ihrem Nominalwert liegt, da auf diesen i. d. R. eine Konversionsgebühr (Umtauschabschlagsquote) erhoben wird. Der auf diese Weise ermittelte und zur Auszahlung kommende Konversionserlös ist dann von dem Investor für investive Zwecke in dem Schuldnerland zu verwenden. Abgezogen wird die Prämie vom Nominalbetrag der ursprünglich Bankforderung. Im Normalfall findet eine Transaktion nur statt, wenn ein Mindestabschlag erreicht wird. DES unterliegen in den Schuldnerländern, die hierzu ein Programm entwickelt haben, unterschiedlichen Beschränkungen. Auch innerhalb desselben Staates sind unterschiedliche Ausprägungsformen möglich.



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