Budgetierung, Budgetrechnung
Teil des internen Rechnungswesens der Bank bzw. der Bankkosten- und -erlösrechnung. Hins, der operativen Bankplanung kommt dem Budget zunächst Formalisierungsfunktion zu, indem für jede Organisationseinheit die inhaltlichen Planungsergebnisse explizit in Form quantitativer Zielgrössen zu-sammengefasst werden. In dieser Form werden die Teilplanungsergebnisse der einzelnen Organisationseinheiten einheitlich dokumentiert und an die übergeordnete Hierarchieebene weitergegeben. Gerade in wie üblich stark dezentralisierten Banken mit vielfältigen Interdependen-zen zwischen den Subsystemen erfüllt das Budget eine bedeutsame Koordinationsfunktion, indem es Teilplanungsaktivitäten horizontal und vertikal aufeinander abstimmt. Bei Budgetierung sind - gem. Verursacherprinzip - nur diejenigen Grössen zu berücksichtigen, die dem jeweiligen Verantwortungsbereich bzw. Geschäftsbereich direkt zurechenbar sind. Aus der Quantifizierung der Bereichsziele ergeben sich zunächst Marktleistungs- und Absatzbudgets, die unter Berücksichtigung der kurzfristig zu erwartenden Zinsentwicklung sowie der prognostizierten Marktpreise für die Strömungsleistungen der Bank durch ein Ertrags- und Zinskostenbudget ergänzt werden. Wichtig ist bei der Festlegung der einzelnen Budgetposten, dass sie das Ergebnis eines rationalen Planungsprozesses und nicht die unreflektierte Fortschreibung von Vergangenheitswerten darstellen. Es bleibt im Einzelfall zu prüfen, inwieweit mathematische Trendextrapolation 0. a. Prognoseverfahren als Budgetierungshilfe einsetzbar sind. Neben der Ermittlung von operativen Zielvorgaben und dem Erstellen von Budgetdaten sind im Rahmen der operativen Planung regelmässige (monatliche, quartalsmässige, jährliche) Soll-Ist-Vergleiche mit dem Ziel der kürzerfristigen Plankontrolle und der ggf. notwendig werdenden Planrevision einzuplanen. Während der Phase der Planrealisation und der parallel hierzu verlaufenden operativen Folgeplanung werden die Planungsträger in den einzelnen Bereichen laufend über den Realisationsgrad ihrer Planziffern (Istwerte) informiert, um einen Vergleich mit den Sollvorgaben vornehmen und evtl. verbesserte Aktivitäten und Aktionen einleiten zu können (Feedback). Voraussetzung für die Einführung solcher periodischer Soll-Ist-Vergleiche ist die Existenz plausibler interner, d.h. Abteilungs- und ggf. Filialerfolgsrechnungen, die als wesentliche Voraussetzung wiederum die Entwicklung und Anwendung sorgfältig durchdachter und als gerechtfertigt empfundener Verrechnungs(preis)systeme für interne Aufwendungen und Erträge haben. Kostenbudgetierung.
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