Brainstorming
ist eine Technik zur Gewinnung von neuen Ideen bzw. Problemlösungen. Sie wirdin Form einer Gruppendiskussion durchgeführt, bei der jeder seinen Gedanken freien Lauf lassen kann und soll. Kritik wird während des Gesprächsverlaufs streng verboten; auch zunächst unsinnig oder als undurchführbar erscheinende Beiträge sind möglich und sogar erwünscht. Siehe auch Innovativtechniken.
Ein von dem amerikanischen Werbefachmann Alex F. Osborn von der New Yorker Werbeagentur Batton, Barton, Durstine and Osborn (BBDO) entwickeltes Verfahren der
- Ideenfindung durch Diskussion in der Gruppe.
Es wird mitunter auch als Konferenztechnik (,,... using the brain to storm a problem”) in Sitzungen zur Entwicklung von Ideen für Innovationen und bei der Produktentwicklung eingesetzt. Dabei wird der Prozess der Entwicklung von Innovationen als aus drei Phasen der Tatsachenfindung (fact finding), der Ideenfindung (idea finding) und der Findung von Lösungen (solution finding) bestehend begriffen. In der aus zwischen 6 bis 12 Personen zusammengesetzten Konferenz gelten die folgenden Grundsätze:
· Criticism is ruled out: Da nach Osborn zahlreiche gute Ideen aufgrund von verinnerlichten Bewertungsprozessen erst gar nicht ins Bewußtsein gelangen, gilt neben dem zentralen Prinzip der Ausschaltung aller Vorab-Bewertungen (“deferment of judgment”) das Prinzip, jede kritische Bemerkung zu unterlassen und alle Einfälle vorzutragen und vortragen zu lassen und zu sammeln, die den Beteiligten in den Sinn kommen.
· Freewheeling is welcomed: Der Phantasie den freien Lauf lassen und so eine Enthemmung bewirken, die auch zur Entwicklung von zunächst verrückt erscheinenden Ideen führt.
· Quantity is wanted: Qualität ist durch Quantität erreichbar. Je mehr Einfälle produziert werden, desto größer ist die Chance, dass auch brauchbare Ideen dabei sind, die zu originellen Ideenkombinationen verdichtet werden können.
· Combinations and improvements are sought: Niemand verteidigt seine eigenen Einfälle, im Gegenteil jeder scheut sich nicht, die Ideen anderer aufzugreifen und weiterzuspinnen, um so dazu beizutragen, dass durch wechselseitige Befruchtung die Gruppe Ideen entwickelt, auf die jeder einzelne nicht gekommen wäre.
Die auf der Konferenzsitzung entwickelten Ideen werden protokolliert und später auf ihre Realisierbarkeit hin ausgewertet. Ober die behauptete Effizienz der Brainstorming-Technik schreiben Günter Bollinger und Siegfried Greif in einem Bericht über empirische Oberprüfungen von Kreativitätstechniken: “Es dürfte nur wenige Fragestellungen in der psychologischen Forschung geben, in denen experimentell erhobene Daten zu so eindeutigen Schlußfolgerungen zu führen scheinen, wie der Vergleich individueller Ideenproduktion mit Gruppenbrainstorming. Die zusammengefaßten Ergebnisse der allein produzierenden Individuen sind im Hinblick auf Qualität und häufig auch in der Quantität besser als die Ergebnisse der Gruppen. Im Gegensatz zu der Behauptung von Osborn produziert eine Person in der Gruppe weniger und schlechtere Ideen als allein arbeitende Individuen... Möglicherweise liegt ein entscheidender Vorzug dieser Methode eher in der Herbeiführung eines günstigen Klimas, um Vorschläge durchzusetzen. Die Anwendung der Brainstorming-Regeln, die gegenseitige Kritik verhindern und das Aufgreifen von Vorschlägen anderer propagieren, könnte die Offenheit für neue Lösungen und den Willen für ihre gemeinsame Durchsetzung verstärken”.
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