Zahlungsverkehrssysteme, europäische
I. Hinbl. a. die Realisierung der EWWU wurde zur Gewährleistung einer funktionsfähigen Geldpolitik und eines funktionsfähigen Geldmarktes insb. die Entwicklung eines EU-weiten Zahlungsverkehrssystems für taggleiche Übertragung von Zentralbankguthaben erforderlich. Einhergehend damit werden mit Verbesserung des Grenzen überschreitenden Zahlungsverkehrs eine Kostensenkung sowie eine Erhöhung der Geschwindigkeit und Transparenz angestrebt. Die Zentralbanken in den jeweiligen Ländern haben daher gem. der EU-Kommission die Aufgabe, ein funktionsfähiges EU-weites Grossbetragszahlungssystem zu errichten: TARGET. Danach sind europäische Zahlungsverkehrssysteme als Echtzeitbruttozahlungssysteme (Realtime-Grosssettlement-Systeme) zu errichten. I.Ggs. z. Nettingsystemen, bei denen gegenseitige Aufrechnung mit Zentralbankgeld bis zum definierten Zeitpunkt der Abrechnung erfolgt und die somit hins. der Endgültigkeit der Zahlungen ein Problem implizieren, werden hierbei alle Zahlungen direkt in Zentralbankgeld verrechnet, sodass offene Positionen aus Verrechnungsmechanismen nicht entstehen können. Das Systemrisiko bzw. das Risiko des Totalausfalls einer oder mehrerer am Saldenausgleich beteiligter Banken bleibt hierbei also geringer. Allerdings ist auch erheblich grösserer Liquiditätsaufwand seitens der Banken erforderlich.
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