Wiener Kreis
In der Wirtschaftssoziologie:
von M. Schlick (1882-1936) in den 1920er Jahren in Wien begründeter Diskussionskreis empiristisch orientierter, vor allem von E. Mach (Empiriokritizismus) und B. Russell beeinflusster Erkenntnistheoretiker. Im Wiener Kreis K. sind die Grundlagen des modernen logischen Empirismus bzw. Positivismus entwickelt worden. Die Mitglieder des Wiener Kreis K.es verband vor allem die Forderung nach einer streng wissenschaftlichen, intersubjektiv kontrollierbaren Behandlung aller philosophischen Fragen und die daraus folgende Ablehnung jeder Art von „Metaphysik“, d.h. aller nicht auf diese Weise kontrollierbaren Aussagen und Begriffe. Abgesehen von der gemeinsamen empiristischen Grundposition entwickelte der Wiener Kreis K. jedoch keine einheitliche philosophische Lehrmeinung, sondern förderte eher die wissenschaftliche Auseinandersetzung und wechselseitige Kritik. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich (1938) wurde der Wiener Kreis K. aufgelöst. Die meisten seiner Mitglieder emigrierten nach England und in die USA, wo sie die dort heute vorherrschende analytische Philosophie und Wissenschaftstheorie in starkem Masse anregten und beeinflussten. Zu den wichtigsten Mitgliedern des W K.es gehörten R. Car-nap, L. Wittgenstein, H. Reichenbach, H. Feigl, V. Kraft, O. Neurath und E. Zilsel.
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