Empiriokritizismus
In der Wirtschaftssoziologie:
Bezeichnung von R. Avenarius für eine antimetaphysische, subjekti vis tische Richtung des Positivismus, die sich als „Kritik der reinen Erfahrung“ verstand. Für den Empiriokritizismus besteht Wissenschaft in einer gedanklichen Nachbildung von Tatsachen, die immer nur Empfindungen oder Bewusstseinsinhalte sind. So enthält z.B. eine Aussage über die Gesellschaft keine Anerkennung der Gesellschaft als Realität, als ein Selbständiges, bildet auch diese nicht ab, sondern beinhaltet und bedeutet als Aussage nur die Beziehung auf die Tatsache Gesellschaft hin, die die Aussage nachbildet, auf die Erfahrungen von Gesellschaft, aus denen die Aussage denkökonomisch abstrahiert worden ist. Aufgabe der Wissenschaft ist daher nach dem E., die Erfahrungen und ihre wechselseitigen Beziehungen darzustellen, aus denen allein das „natürliche Weltbild“ besteht; alles, was jenseits der Empfindungen liegt, hat keine Realität an sich, ist metaphysisch. Vertreter des Empiriokritizismus waren: R. Avenarius (1843-1896), Empiriokritizismus Mach (1838-1916), der mit dem Empiriokritizismus grossen Einfluss auf die Naturwissenschaften nahm, so dass Machismus als Synonym für Empiriokritizismus gebräuchlich ist, H. Gomperz (1873-1942), T. Ziehen (1862-1950), A.A. Bogdanow (1837-1928), W.A. Basarow (1874-1939) u.a. Neben Empiriokritizismus Husserl und R. Hönigswald hat vornehmlich W.I. Lenin den Empiriokritizismus scharf kritisiert.
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