Vorwelt
In der Wirtschaftssoziologie:
Geschichte, bezeichnet jene Sphäre der Sozialwelt (A. Schütz), die vor mir war, von der ich auf mancherlei Art Kenntnis habe, die insofern auch Bezugspunkt meiner Orientierung sein kann, die aber als Geschichte abgeschlossen und daher für meine Handlungswelt invariant ist, mit der mich also auch keine unmittelbar erlebte Erfahrung verbindet. Von ihr unterschieden sind die Umwelt (d.h. jener Teil der Sozialwelt, in dem ich in unmittelbarem Kontakt - räumlich und zeitlich - mit anderen interagiere), die Mitwelt (d.h. jener Teil der Sozialwelt, von deren Existenz als gleichzeitiger ich zwar weiss - als Kollektive, Institutionen, Rollen etc. -, deren Mitglieder aber nicht meine unmittelbaren Interaktionspartner sind) sowie die Folgewelt, die nach mir sein wird und von deren Erlebnisabläufen ich keinerlei Kenntnis habe. Diese Differenzierung wird von Schütz im Rahmen seiner Theorie des Fremdverstehens entwickelt: In jeder dieser Teilwelten ist mir der andere in je verschiedener Weise gegeben; daher unterscheidet sich nach Grad und Art die Verstehbarkeit seines Handelns.
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