Verteilungsgerechtigkeit
In der Wirtschaftssoziologie:
equity, distributive justice, ursprünglich nach G.C. Homans (1958, 1961) ein allgemeiner Massstab, nach dem Akteure das Ergebnis von Interaktionen bewerten, indem sie ihren Gewinn (Belohnung, Nutzen usw. relativ zu Aufwand, Kosten, Investition usw.) ins Verhältnis zum Gewinn der anderen setzen. Werden eigener Nettonutzen und derjenige der Bezugsperson oder Bezugsgruppe als annähernd gleich bewertet, so verstärkt dies die Neigung zu reziprokem Austausch, verletzte V kann dagegen zu relativer Deprivation und Interaktionsverweigerung führen. Es wird im Rahmen einer ökonomischen Betrachtung sozialer Beziehungen angenommen, dass das Streben nach Verteilungsgerechtigkeit die Grundlage der Handlungsorientierung in zahlreichen Typen von Situationen bildet. Daher wird auch die Tendenz zu Statuskongruenz verschiedener Akteure und zu Statuskonsistenz der eigenen Soziallage prinzipiell auf das Streben nach Verteilungsgerechtigkeit zurückgeführt.
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