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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Verkehrsarten

Gesamtheit der Verkehrstechniken, die sich des gleichen Verkehrsweges bedienen. Man unterscheidet Eigen- und Fremdverkehr. Eigenverkehr ist die Raumüberwindung ohne Zuhilfenahme von Transportmitteln, die im Eigentum anderer stehen (z.B. Werksverkehr). Bei Fremdverkehr werden Verkehrsleistungen für andere durchgeführt (gegen Entgelt oder ohne Entgelt). In der räumlichen Abgrenzung läßt sich unterscheiden zwischen Binnenverkehr und grenzüberschreitendem (internationalem, interkontinentalem) Verkehr, desweiteren zwischen Nah- und Fernverkehr. Nahverkehr ist die entgeltliche Beförderung von Gütern innerhalb einer Gemeinde oder innerhalb der Nahzone (Radius von 75 km Luftlinie, gemessen vom Ortsschwerpunkt des Standortes des Kraftfahrzeuges. Der Gesetzgeber hat Ausnahmen zugelassen: fiktive Standorte v.a. in strukturschwachen Gebieten der BRD). Neben den artreinen Verkehren gibt es sog. multimodale Verkehre. Am bekanntesten ist der kombinierte Ladungsverkehr (KLV), bei dem Schiene und Straße einen Verbund bilden, zunehmend auch Schiene und Schiffahrt sowie Straße und Schifffahrt. Die Mehrzahl der KLV-Verkehre sind Container-Verkehre. Daneben gibt es Huckepackverkehre und die Rollende Landstraße (per Bahn). Aus dem KLV hat sich das Konzept der Güterverkehrszentren (GVZ) entwickelt. Dabei handelt es sich um Verkehrsgewerbeflächen, auf denen sich Verkehrsbetriebe unterschiedlicher Ausrichtung (Transport, Spedition, Lagerei, Service, logistische Dienstleistungen) als selbständige Unternehmen bei gleichzeitiger Anbindung an mindestens zwei Verkehrsträger ansiedeln. Als Schnittstellen zwischen Nah- und Fernverkehr und zwischen den Verkehrsträgern beinhalten GVZ einen Umschlagbahnhof des KLV als integralen Bestandteil. Die koordinierte und flächendeckende Realisierung von GVZ soll die Güterströme bündeln und die Fernverkehre aus den überlasteten Agglomerationsräumen (Raumplanung) zurückdrängen; die Güterverkehrszentren sollen als zentrale Sammel- und Verteilzentren fungieren und gleichzeitig Schnittpunkte von gebündelten Fernverkehren einerseits und Distributionszentrum für Nah-, Regional- bzw. Stadtverkehre andererseits darstellen. Bei der Standortkonzeption gilt es, individuellen Gegebenheiten des Wirtschaftsraumes, der Verkehrsinfrastruktur, der verkehrsgeografischen Lage sowie des Flächenangebots zu berücksichtigen. Die Standortauswahl erfolgt unter Berücksichtigung des Aufkommenspotentials, geschätzt anhand sozialökonomischer Größen im Einzugsgebiet, der Quelle/ZielVerkehre, der GVZ-affinen Güter und der großräumigen Verkehrslage. Weiterhin sind die Anbindungen an die überregionalen Verkehrsnetze der Eisenbahn und des Straßenverkehrs im Fernverkehr und an das regionale Straßenverkehrsnetz für Sammel- und Verteilertransporte zu bewerten. Der Bundesverkehrswegeplan schließt erstmals logistische Ketten mit ein. Die überarbeitete Standortkonzeption für den kombinierten Verkehr sieht bis zum Jahre 2010 ein Investitionsvolumen von 4 Mrd. DM vor. 1,4 Mrd. DM davon entfallen auf Vorhaben im Bereich der Deutschen Reichsbahn, die in der alten Standortkonzeption nicht berücksichtigt worden war. Es sind innerhalb Deutschlands 44 Standorte geplant, die durch ein KLV-Zugsystem (Direkt- und Mehrgruppenzüge) bedient werden sollen. Für das Jahr 2010 wird mit einem Aufkommen von mehr als 90 Mio. t gerechnet. Als Transportpotential werden in erster Linie chemische Erzeugnisse, Investition- und Verbrauchsgüter und der Stück- und Kleingutverkehr der Bahn angesehen.



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