Variable Kosten
Bei den variablen Kosten handelt es sich um die laufenden Ausgaben für den Lebensbedarf jedes Haushaltsmitgliedes. Diese Kosten variieren von Tag zu Tag oder Woche zu Woche, und sie lassen gewisse Spielräume für Entscheidungen offen. Zu den variablen Kosten zählen die Ausgaben für den Haushalt, also für Nahrungsmittel, Getränke, Körperpflege- und Reinigungsmittel, Näh- und Flickzeug usw., alle Ausgaben für persönliche Anschaffungen der Haushaltsmitglieder, etwa Taschengeld, Bekleidungskosten, Kosten für den Besuch geselliger und kultureller Veranstaltungen u.a., aber auch die Zuzahlungen für medizinische Behandlungen und Medikamente sowie die Rücklagen für größere Anschaffungen, Reparaturen, Geschenke und die Ferien bzw. private Reisen. Kurzum: Sowohl die Alltagsausgaben einschließlich der vielen sogenannten »Kleinigkeiten« als auch die größeren, seltener anfallenden, aber nicht regelmäßigen Besorgungen fallen unter die variablen Kosten.
Die Höhe dieser Kosten hängt dabei vor allem von der Familiensituation ab. Die Anzahl der Familienmitglieder, das verfügbare Einkommen, das Alter der Kinder und die Ansprüche an den Lebensstandard wirken sich unmittelbar auf die Höhe der variablen Kosten aus. Diese Faktoren haben auch einen Einfluß auf die Konsumquote, also auf den Einkommensanteil der Ausgaben für den privaten Verbrauch.
Bei der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamtes, einer Haushaltsbefragung, die letztmals 1993 durchgeführt wurde, konnte festgestellt werden, daß bei höherem Einkommen zwar mehr Geld für die Lebenshaltung ausgegeben wird, die Konsumquote aber niedriger liegt, das heißt, Menschen mit höherem Einkommen verbrauchen zwar mehr, erhalten aber zugleich mehr Geld übrig (zum Sparen und Anlegen). Bei westdeutschen Ehepaaren mit zwei Kindern, deren Monatseinkommen zwischen 2-000 und 3.000 DM liegt, betrug die Konsumquote durchschnittlich 95 Prozent, Ehepaare mit zwei Kindern und einem Einkommen mit 10.000 bis 15.000 DM hingegen gaben durchschnittlich 57 Prozent für den Konsum aus. In den neuen Bundesländern (NBL) hingegen lag die Konsumquote insgesamt höher. Am höchsten ist die Konsumquote bei Alleinerziehenden.
Den Gegensatz zu den variablen Kosten bilden die festen Kosten oder Fixkosten.
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