synthetischer Devisen-, Währungsshortcall
Auch: künstlicher Währungs-, Devisenshortcall. Eigengeschäft. Kombinierte Options/Futuresposition aus Futureskauf-und gekaufter Verkaufsoption. Durch die Futuresposition ist die Bank an durch steigende Wechselkurse bewirkten Wertsteigerungen der entspr. Währung beteiligt, während das Risiko aus der Futureskaufposition mit dem gleichzeitigen Kauf von Verkaufsoptionen abgesichert wird. Bei Eintritt der erwarteten Wechselkursentwicklung eröffnet sich ein theoretisch unbegrenztes Gewinnpotenzial aus der Longfuturesposition, das sich um den für den Put gezahlten Optionspreis vermindert. Der Optionserwerb sichert durch kompensatorischen Gewinn gegen Wertverlust aus der Futureskaufposition ab, wenn die Wechselkursentwicklung entgegen den Erwartungen verläuft. Gegenüber einer reinen (Outright-) Longfutures-oder Longcallposition sind die Vorteile des synthetischen Longcall in der Hedgingmöglichkeit sowie in der besonderen Flexibilität dieser Strategie zu sehen. Die Verkaufsoption wird meist am Geld gewählt, sodass sich der Basispreis und der Kaufpreis des Futures nahezu entsprechen. Wird das Risiko eines Wechselkursrückgangs und eines Preisanstiegs des Futures als niedrig eingeschätzt, kann der Absicherungsaufwand verringert werden, indem eine billigere Verkaufsoption aus dem Geld gekauft wird. Bei steigenden Futureskursen wird der Mechanismus der Verlustkompensation erst ab diesem Basispreis wirksam. Die Optionsposition ist nicht an die Futuresseite gekoppelt, sodass nach frühzeitiger Glattstellung der Longfuturesposition der Putkontrakt nicht gleichzeitig verkauft werden muss, sondern z.B. in Erwartung einer Trendwende im Portefeuille gehalten und ggf. noch vor dem Verfalltermin mit einem relativ hohen Zeitwertanteil verkauft werden kann. Umgekehrt wird z. B. bei Wechselkursrückgang und stark sinkenden Futureskursen nach Abschluss der Transaktion der Gewinn aus der Putseite durch einen Verkauf des Kontraktes realisiert und an der Futuresposition in Erwartung einer Umkehrung der aktuellen Entwicklung ggf. festgehalten. Das kombinierte Gewinn-Verlust-Profil kann erheblich modifiziert werden, wenn man sich für eine weit aus dem Geld gehandelte Verkaufsoption mit einem deutlich niedrigeren Basispreis entscheidet. Einerseits ist dann die vereinnahmte Prämie niedriger und nur eine Teilabsicherung gegeben. Andererseits gewinnt der Put bei nachgebenden Futuresnotierungen zunächst nur an Zeitwert, ohne dass es zu einer Optionsausübung kommt. Wird der Short-futures durch Rückkauf glatt gestellt, wird aus der Futu-resseite Gewinn erzielt, der sich um die vereinnahmte Optionsprämie erhöht. Zu berücksichtigen sind allerdings Transaktionskosten.
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