Syndikalismus
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] ursprünglich: Gewerkschaftsbewegung (frz.: syndicat, Gewerkschaft).
[2] Bezeichnung für die Richtung der Arbeiterbewegung, die eine föderativ strukturierte Gesellschaft mit genossenschaftlichen Produktionseinheiten revoltierend anstrebt; als Mittel werden vom Syndikalismus eingesetzt: Streik, Boykott, direkte Aktion u.a. Jede Beteiligung an der parlamentarischen Demokratie wird abgelehnt: Gegenüber Sozialismus und Kommunismus betont der Syndikalismus eine Autonomie und Unabhängigkeit der sozialistischen Gesellschaft von einer zentralen Verwaltung; gegenüber dem Anarchismus betont er die Bedeutung der Arbeiterklasse für die Revolte und lehnt den anarchistischen Individualismus ab. Der Syndikalismus hatte grosse Bedeutung in Frankreich, Spanien und Italien um die Wende zum 20. Jahrhundert. Zu den Theoretikern des Syndikalismus zählen u.a. F. Pellontier, G. Sorel, A. Labriola.
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