Swapmarkt
Die seit den 80 er Jahren sehr starke Verbreitung von Swaptransaktionen führt dazu, dass seitdem Emittenten häufig entweder Mittel zu anderen Konditionen bzw. in einer anderen Währung aufnehmen als sie eigentlich benötigen, oder dass sie aus Emissionen resultierende Wechselkurs- bzw. Zinsänderungsrisiken durch Swaps zu reduzieren suchen. Insofern wird ein grosser Teil von Eurokapitalmarktemissionen den Swapdriven-Prima-ryissues zugeordnet. Damit hat sich der Swapmarkt zu einem eigenständigen Segment des internationalen Finanzmarkts entwickelt. Diese Entwicklung verdeutlicht auch, dass Swaptransaktionen in ihren Grundformen zur »Commodity« geworden sind, sie also nur noch beschränkt innovativen Charakter aufweisen. Liquide gehalten wird der Markt für Finanzswaps, die immer Over-the-Counter-Geschäfte sind, durch Marketmaker, d. h. durch solche Banken oder Broker, die bereit sind, auf eigene Rechnung Swaptransaktionen abzuschliessen, ohne dass sie bereits einen entspr. Gegenpart gefunden haben. Solche Marketmaker geben An- und Verkaufsätze bekannt, zu denen sie eine Festzinsposition handeln würden. Diese Sätze sind insofern indikative Sätze, als sie für den Einzelfall spezifiziert werden. Sie werden meist als Aufschläge auf einen Referenzzinssatz formuliert. Ein permanent liquider Sekundärmarkt für Swaps, der neben dem Abschluss eines Gegengeschäftes eine Möglichkeit zur Auflösung einer Swapposition bietet, existiert allerdings nur begrenzt und in den wenigen Haupthandelswährungen (insb. US$, Euro) und nur für kürzere Laufzeiten bis ca. 5 Jahre.
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