Risiko im Bankzielsystem
Die klassische Lehre vom Zielsystem der Banken geht von der ausschl. Existenz der 3 Leitkriterien Liquidität, Rentabilität und Sicherheit aus. Entweder wurde Gleichrangigkeit der Ziele vorausgesetzt,oder es wurde das Postulat der Gewinnmaximierung unterden Nebenbedingungen der Aufrechterhaltung der Liquidität und Beachtung von Sicherheitsaspekten präferiert. Heute geht man eher von einem »Zielbündel«, einer Vielzahl gleichbedeutender Variablen wie Marktanteil, Gewinnanteil, Standing, national und international diver-sifizierte Präsenz u. a. m. aus. In dieser Zielkonzeptionhat das Streben nach Sicherheit den Rang einer Nebenbedingung, d. h. das Sicherheitsstreben reduziert - Oberzielen vorgelagert - die Menge aller denkbaren Handlungsalternativen auf die zulässigen Varianten, aus denendann oberzielorientiert die optimale Alternative ausgewählt wird. Die Interdependenz zwischen den bankbetrieblichen Zielen und der Nebenbedingung des Sicher-heitsstrebens impliziert ein bestimmtes Verhältnis vonakzeptierter Risikozunahme und dafür erwartetem Gewinnanstieg. Da in der Praxis häufig nur solche Geschäftsabschlüsse beobachtbar sind, bei denen die Chance aufeinen Gewinnzuwachs überproportional zum neu in Kauf genommenen Risikoanteil ist, wird den Bankeni. d. Risiko im Bankzielsystem ein risikoaverses Verhalten unterstellt.
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