Preistheorie
Lehre von den allgemeinen Prinzipien der Preisbildung für Güter und Produktionsfaktoren, Teilbereich der Mikroökonomik (Analyse). Nach dem methodischen Ansatz (bzw. den Modelltypen) lassen sich zwei Hauptrichtungen der modernen Preistheorie unterscheiden. Die v.a. auf Alfred MARSHALL (1842-1924) zurückgehende Methode des partiellen Gleichgewichts untersucht die Preisbildung auf einem einzelnen Markt. Einflüsse auf die Preisbildung durch Veränderungen außerhalb des betrachteten Marktes und Rückwirkungen auf andere Märkte werden durch die ceteris-paribus-Bedingung (Analyse) ausgeschlossen. Der von Leon WALRAS (1834-1910) entwickelten totalen Gleichgewichtsanalyse liegt ein Modell der gesamten Volkswirtschaft zugrunde. Sie ermöglicht die simultane Bestimmung aller Preise (des Preissystems) einer Volkswirtschaft aus Gleichungssystemen unter Berücksichtigung der Interdependenzen der wirtschaftlichen Größen (also ohne die ceteris-paribus-Annahme). Die wissenschaftshistorische Entwicklung der Preistheorie zeigt zwei Richtungen: die auf die objektive Wertlehre (Arbeitswertlehre, - Klassische Theorie) und auf die subjektive Wertlehre fundierte Preistheorie (Neoklassische Theorie). Die moderne Preistheorie leitet den Preis aus dem Zusammenwirken von objektiven und subjektiven Faktoren ab. Literatur: Schumann, J. (1992). Varian, H.R. (1994). Herberg, H. (1989). Ott, A.E. (1986)
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