Home | Finanzlexikon | Börsenlexikon | Banklexikon | Lexikon der BWL | Überblick
Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
Suche :        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   

Portfoliorisikofaktoren, -bestimmungsfaktoren

Ausgangspunkt der Portfoliorisikoermittlung sind Analyse der Portfoliostruktur und Festlegung der Risikofaktoren, die für die Wertentwicklung des Portfolios massgebend sind. Bei Auswahl der Risikofaktoren im Zinsbereich besteht die Problematik, dass die Zinssätze für jede mögliche Laufzeit, also für die gesamte Zinsstrukturkurve, prinzipiell als Risikofaktoren anzusehen sind. Um die Zahl der Risikofaktoren zu begrenzen, werden als solche üblicherw. nur Zinssätze für standardisierte Laufzeiten verwendet (Stützstellen). Diesen Zinssätzen werden anfallende Zahlungsströme zugeordnet (Mapping). Nur so können die wesentlichen Risikofaktoren erfasst und die Zahl der zu schätzenden Volatilitäten und Korrelationen handhabbar gehalten werden. Im Aktienbereich können einzelne Aktien als Risikofaktoren verwendet, doch können sie bspw. auch nach nationalen Märkten zusammenge-fasst und der entspr. Aktienindex als Risikofaktor verwendet werden. Im Fremdwährungsbereich ist jedes Währungspaar Risikofaktor. Wie stark eine Position von einem Risikofaktor abhängig ist, wird durch die Sensitivität (Sensibilität) zum Ausdruck gebracht. Diese beschreibt, um wie viele Geldeinheiten sich der Wert der Position ändert, wenn sich der Risikofaktor um 1 Einheit erhöht. Beispiele für Sensitivitätsmasse sind: Delta einer Option (misst die Wertveränderung der Option bei Anstieg des Kurses des Underlying um 1 Euro, ein Sensitivitätsmass für die einzelne Option, während das Delta eines Portefeuilles aus mehreren Optionen der Summe der Deltas der einzelnen Optionen entspr.); Presentvalue of a Basispoint (PVBP) einer Anleihe (absolute Wertveränderung des Zinsinstruments bei Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um einen Basispunkt; PVBP eines Portfolios aus Zinsinstrumenten als Summe der PVBP der einzelnen Zinsinstrumente). Um ein Positionsrisiko zu ermitteln, ist festzustellen, wie stark der Risikofaktor im Zeitablauf variieren kann, was durch die Volatilität des Risikofaktors zum Ausdruck kommt: Je höher Letztere, desto höher das Risiko aus der Position. Die Volatilität eines Risikofaktors ergibt sich im einfachsten Fall als Standardabweichung seiner Veränderungen, Letztere als absolute oder relative (Risikofaktorrenditen); z. T. erfolgt auch Zugrundelegung loga-rithmierter Veränderungsfaktoren. Weiter verfeinerte Verfahren gewichten aktuellere Daten stärker als die weiter in der Vergangenheit liegenden; andere komplexere Methoden der Volatilitätsschätzung suchen auch zeitliche Veränderungen der Volatilität zu erfassen.



<< vorhergehender Fachbegriff
 
nächster Fachbegriff >>
Portfolioplanung
 
Portfolioselection, -Theorie
 
Weitere Begriffe : Zinsänderungsrisikopolitik mit Floors | Enquete-Kommission | Ausfallwahrscheinlichkeitsprognose
 
Copyright © 2015 Wirtschaftslexikon.co
Banklexikon | Börsenlexikon | Nutzungsbestimmungen | Datenschutzbestimmungen | Impressum
All rights reserved.