Patiententourismus
In der Gesundheitswirtschaft:
Umgangssprachliche Bezeichnung für bestimmte Formen der grenzüberschreitenden medizinischen Behandlung bzw. der Behandlung ausländischer Patienten. Dabei werden unter Patiententourismus solche Behandlungen verstanden, bei denen der Patient das Land, in dem die Behandlung ausgeführt wird, gezielt aufsucht, um sich dort behandeln zu lassen. Dagegen wird die Behandlung von Urlaubern, die am Urlaubsort erkranken und deshalb dort einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen müssen, üblicherweise nicht als Patiententourismus bezeichnet.
Der Begriff des Patiententourismus gilt als problematisch, weil er den Eindruck erweckt, es handele sich um Freizeitgestaltung. Hintergrund von grenzüberschreitender medizinischer Behandlung ist jedoch im Normalfall die Nicht-Verfügbarkeit von medizinischen Behandlungsmöglichkeiten im Heimatland des Patienten, lange Wartelisten und -zeiten auf solche Behandlungen oder aber erhebliche Preisdifferenzen in den Kosten einer spezialisierten Behandlung.
In Deutschland hat das vom langjährigen FDP-Bundestagsabgeordneten Dr. Dieter Thomae ins Leben gerufene „Kuratorium zur Förderung deutscher Medizin im Ausland“ die grenzüberschreitende Behandlung von Patienten nachdrücklich gefördert.
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