Ökonomisierung
In der Gesundheitswirtschaft:
Schlagwort in der Diskussion um die Ausrichtung des Gesundheitswesens am Grundsatz der Wirtschaftlichkeit bzw. der wirtschaftlichen Leistungserbringung, generell an der Geltung von Marktmechanismen im Gesundheitswesen.
Unter Ökonomisierung verstehen die Kritiker des Wirtschaftlichkeitsgebotes die zu starke Geltung des ökonomischen Prinzips, die im Ergebnis wegen der damit verbundenen Einsparungen zu einer suboptimalen Leistung für die Patienten oder gar zu Rationierung von Leistungen führe und deshalb unethisch sei. Nach Meinung der Vertreter dieser Auffassung führt jede Betrachtung des Gesundheitswesens als Gesundheitsmarkt und die damit implizierte Anwendung von Markt- und Wettbewerbsprinzipien tendenziell zu einer Ökonomisierung des Gesundheitswesens. Ein Schlagwort in dieser Diskussion lautet zum Beispiel: „Gesundheit ist keine Ware.“
Die Gegenposition geht dagegen davon aus, dass trotz der Grundannahme, dass es sich beim Gesundheitsmarkt um einen unvollkommenen Markt handelt, grundsätzlich die Anwendung von Marktmechanismen und von Wettbewerb zu sowohl ökonomisch besseren Ergebnissen führt als auch ethisch sei, während eine unwirtschaftliche Erbringung von Gesundheitsleistungen wegen des damit verbundenen zu hohen Ressourcenverbrauchs zu suboptimalen Ergebnissen führe und deshalb unethisch sei.
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