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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Rationierung

ist bei übermäßiger Güterknappheit die Ausschaltung des Marktausgleichs über die Preise, indem die Abgabemengen pro Person genau festgelegt (rationiert) werden. Zum Bezug von Waren sind dann Bezugsscheine (z.B. Lebensmittelmarken) notwendig. Da die Nachfrage das geringe Angebot übersteigt, entsteht meist ein Schwarzmarkt. Bezeichnung für beschränkte Ausführung der Aufträge an der Wertpapierbörse. mengenmäßige Beschränkung von Angebot oder Nachfrage. Sie kann unmittelbar über mengenmäßige Vorgaben (z.B. Zuteilung von Gütern, an objektiven Kriterien ausgerichtete Kontingentierung oder an subjektiven Kriterien orientierte Konzessionierung) oder mittels Preisregulierung erfolgen (z.B. Höchstpreise, Mindestpreise). Rationierungen erwachsen aus Regulierungen, sie können aber auch unter spezifischen Marktbedingungen von sich aus entstehen. Auf dem Markt kommt immer die »kurze Seite« zum Zuge, während die »lange Seite« rationiert wird. Rationierung erfreut sich zur Durchsetzung wirtschaftspolitischer Absichten besonders in Krisenzeiten Zuspruchs, da man mit prompter und gut abschätzbarer Wirksamkeit rechnet. Allerdings sind Umgehungsmanöver (z.B. graue oder schwarze Märkte) an der Tagesordnung. Ferner sind die bei Rationierung stattfindenden Ausleseprozeduren (Art und Weise der Auflösung von Warteschlangen) oft wenig transparent, und das Anpassungsverhalten ist schon auf dem direkt betroffenen Markt schwer kalkulierbar, erst recht sind die Reaktionen auf anderen Märkten unüberschaubar. In Anbetracht dessen werden in Erweiterung und oft auch im heftigen Widerspruch zum Konzept des Gleichgewichts v.a. der Neoklassischen Theorie Umstände und Wirkungen von Rationierungsgleichgewichten untersucht. Für einzelne Märkte mit intensiver Regulierung, z.B. Verkehrsmärkte (mit angeblichen Besonderheiten des Verkehrs), wird das Für und Wider marktspezifisch diskutiert. Erhebliche Zweifel an der Wirklichkeitsnähe von Annahmen, die effiziente Finanzmärkte unterstellen, werden von der Theorie der - Kreditrationierung vorgetragen, die Rationierung kennt, ohne dass es eines Eingriffs »von außen« bedürfte. Feed-back- und spill-over-Effekte der Rationierung sind zentraler Interessengegenstand der Neuen Makroökonomik. Eine aus solchen theoretischen Analysen, aber auch handgreiflich schlechten Erfahrungen erwachsende wirtschaftspolitische Frontstellung gegenüber Rationierungsmaßnahmen drückt sich in Forderungen nach beschleunigter und umfassender Deregulierung aus. Literatur: Böhtu, V. (1989). Hagemann, H. u.a. (1981)



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