ökonomisches Bankeigenkapital, Berechnung
Viele Banken sehen sich durch zunehmenden Wettbewerbsdruck bei zugleich gewissem Margendruck - auch unabhängig von Basel II - gezwungen, das knappe Gut Eigenkapital in ihrer Geschäftssteuerung den verschiedenen Geschäftsbereichen effizienter und risikogerechter zuzuweisen. Dies verlangt vor allem umfassende und meist auch auf mathematisch-statistischen Methoden beruhende Evaluierung der klassischen Bankrisiken (Kredit-, Ausfall-, Markt-, Liquiditäts-, operationelles Risiko). Hierbei stellen die unerwarteten Verluste das eigentliche Risiko für die Bank dar, während die erwarteten Verluste i. d. R. in den Vertragskonditionen mit den Kunden bereits berücksichtigt sind, bspw. durch entspr. Margen im Kreditgeschäft. Für unerwartete Verluste müssen jedoch Eigenkapitalpuffer gebildet werden, deren Höhe sich nach der Risikoneigung des Instituts richtet. Der erwartete Verlust wird normalerw. durch den mathematischen Erwartungswert der Verlustverteilung definiert, während der unerwartete Verlust sich aus der Differenz zwischen künftigem (unsicherem) und erwartetem Verlust ergibt. Übli-cherw. wird der unerwartete Verlust mit Hilfe des Value-at-Risk eines Kreditportfolios oder der Standardabweichung der Verlustverteilung beziffert.
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