Nutraceuticals

Der Begriff Nutraceuticals ist entstanden in Anlehnung an den Begriff "Pharmaceuticals". Er soll ausdrücken, dass ein Lebensmittel von besonderer gesundheitlicher Bedeutung ist. Die "Foundation for Innovation in Medecine" beschreibt Nutraceuticals noch genauer als "jede Substanz, die Lebensmittel oder Teil eines Lebensmittels ist und einen positiven Effekt auf die Gesundheit, einschließlich Prävention und Behandlung von Erkrankungen, beinhaltet".

Nutraceuticals sind natürliche oder naturidentische Substanzen. Sie sind Bestandteile von "Functional Food" und Nahrungsergänzungsmitteln. Schon heute sind sie enthalten in prä- und probiotischen Joghurts, Energy drinks, Limonaden, Brot und anderen Lebensmitteln.

Um neue Nutraceuticals zu entwickeln, werden mit Hilfe wissenschaftlicher Studien bioaktive Inhaltsstoffe von Lebensmitteln auf ihre Bedeutung zur Vorbeugung vor Krankheiten hin untersucht. Studien, die einen Zusammenhang zwischen Ernährungsgewohnheiten und Gesundheitsstatus belegen, sind Grundlage für die Forschung. Inhaltsstoffe der Nahrung, denen positive Effekte zugeschrieben werden, werden daraufhin isoliert, identifiziert und anschließend synthetisiert. In Zellkulturen lassen sich erste Erkenntnisse gewinnen, ob die untersuchten Stoffe tatsächlich für die günstige Wirkung verantwortlich sind. Ernährungsstudien mit einer großen Teilnehmerzahl müssen dann allerdings erst noch erweisen, ob die isolierte Substanz nachweislich den erhofften positiven Effekt hat.

Fachleute gehen davon aus, dass Nutraceuticals in vier Bereichen in der Zukunft Bedeutung haben werden:

• koronare Herzkrankheiten
• chronisch degenerative Erkrankungen
• Hirnleistungsstörungen
• Krebs

Beispiel Lycopin

Lycopin ist ein Carotinoid, das in der Natur hauptsächlich in Tomaten vorkommt und dort für die rote Farbe verantwortlich ist. Man weiß, dass die Ernährung mit reichlich Produkten aus Tomaten Prostatakrebs vorbeugen kann. Nun muss sich in Studien erweisen, ob das synthetisch hergestellte, isolierte Lycopin eine ähnliche Wirkung hat.

Beispiel Liponsäure

Liponsäure ist beispielsweise in Kartoffeln und Früchten enthalten. Ihr werden eine Vielzahl günstiger Eigenschaften zugeschrieben wie Vorbeugung vor Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs, sowie die Senkung des Blutzuckerspiegels bei Altersdiabetes.

Beispiel Eiweiße

Bestimmten Eiweißen, die in Milchprodukten enthalten sind, wird eine blutdrucksenkende Wirkung zugeschrieben. Wissenschaftler bemühen sich um den Nachweis ihres gesundheitlichen Wertes und die Anreicherung dieser Wirkstoffe in Nahrungsmitteln.

Noch sind bei uns Werbeaussagen, die das verminderte Krankheitsrisiko von Lebensmitteln herausstellen, verboten. Das Interesse der Industrie ist allerdings groß, in Zukunft mit diesen Prädikaten werben zu dürfen - vorausgesetzt, die günstige Wirkung kann in wissenschaftlichen Studien hinreichend belegt werden. Nutraceuticals entwickeln sich als neue Produkte im Sektor zwischen Lebensmitteln und Arzneimitteln.