Nationalstaat
In der Wirtschaftssoziologie:
in Westeuropa dominierendes (eng mit der Idee der Volkssouveränität zusammenhängendes) Prinzip der Bildung moderner Territorialstaaten mit einheitlicher Staatsgewalt und dem Bewusstsein des Staatsvolkes, einer Nation anzugehören. Die ersten modernen N.en entstanden in Europa im Anschluss an die französische Revolution. Besonderen Auftrieb erhielt die N.sidee in den Befreiungskriegen gegen die napoleonische Besetzung. Ähnlich diente sie nach dem 2. Weltkrieg in der sog. Dritten Welt zur politischen Legitimierung der Unabhängigkeit und staatlichen Souveränität gegenüber den Kolonialmächten. Bei Versuchen der Ausbildung neuer Staaten durch Sezession oder Vereinigung - nach dem Zerfall der Sowjetunion besonders in Osteuropa und Vorderasien zu beobachten - konkurriert das N.sprinzip am Ende des 20. Jahrhunderts jedoch zunehmend mit ethnischen und religiösen Abgrenzungskriterien.
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