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Management Audit
Mit Management Audit werden die Führungskräfte eines Unternehmens einer Art Mitarbeitergespräch unterworfen. Die Gespräche werden in der Regel von externen Dienstleistern durchgeführt. Die Führungskräfte müssen in einem mehrstündigen Gespräch Fragen beantworten und je nach Anbieter auch zum Beispiel Rollenspiele machen. Mitarbeitergespräche sind bei allen großen Unternehmen Standard geworden. Damit soll dem Mitarbeiter aufgezeigt werden, wo er steht, und wohin er sich weiter entwickeln kann und soll. Für Führungskräfte gibt es diese Gespräche nicht. Dafür setzen sich zunehmend die so genannten Management Audits durch. Dabei geben Führungskräfte in mehrstündigen Interviews Antworten auf die Fragen externer Dienstleister. Je nachdem wie der Schwerpunkt gesetzt ist, werden ganze Teams zu Rollenspielen eingeladen. Zu den Audits können auch eine Selbsteinschätzung und die anonyme Einschätzung der Mitarbeiter und Kollegen gehören. Audits werden häufig durchgeführt, wenn durch eine Fusion Stellen doppelt besetzt sind, und die Unternehmensspitze herausfinden will, wer der bessere Kandidat ist. Sie werden auch bei einer Neu-Ausrichtung oder -strukturierung eingesetzt oder wenn die Nachfolge der Führungskräfteebene langfristig geplant werden soll. Management Audits sind sehr teuer. Ihre Durchführung lohnt sich darum nur, wenn im Nachhinein ein messbarer Erfolg festgestellt werden kann. Darum muss ein Audit besonders professionell durchgeführt werden. Dazu gehört, dass die Führungskräfte darüber informiert werden, dass sie zu einem Audit eingeladen sind und sein Grund und Zweck kommuniziert wird. Das Audit muss schon in der Vorphase transparent gemacht werden. Passiert das nicht, entsteht bei den Führungskräften schnell der Eindruck, dass im Gespräch nach einem Grund gesucht werden könnte, sie zu entlassen. Die Folgen davon sind fehlende Motivation, Arbeit nach Vorschrift, keine Kreativität, Kündigung. Das kann ein Unternehmen sehr teuer kommen. Als effektiv wird ein Audit erachtet, wenn in möglichst kurzer Zeit Feedback gegeben wird, also die Führungskraft über das Ergebnis des Audits informiert wird. Auch alle anderen Mitarbeiter sollten die Daten einsehen dürfen, allerdings in anonymer Form. Je mehr Zeit zwischen dem Management Audit und dem Feedback liegt, um so unglaubwürdiger wird es. Doch alleine beim Feedback darf es nicht bleiben: Die gemeinsam besprochenen Lösungsansätze müssen auch zeitnah umgesetzt werden. Sonst gilt ein Audit als gescheitert. Das Gute an einem Management Audit ist, dass die Führungskraft aktiv an ihrer beruflichen Entwicklung mitarbeiten kann. Sie kann sagen, wo sie ihren Weg sieht, welche Teile ihrer Arbeit ihr besonderen Spaß machen, welche gar nicht. Darum sollten Führungskräfte im Audit auch möglichst bei der Wahrheit bleiben. Erfahrene Dienstleister werden sowieso erkennen, wenn gelogen wird. Und eine Führungskraft, die schon nicht gerne ein Team mit fünf Leuten leitet, wird noch weniger gern ein Team mit 32 Leuten leiten, wofür sie aber vielleicht vorgesehen ist. Negativ wird dem Management Audit angelastet, dass die externen Dienstleister die Führungskraft an nur einem, höchstens zwei Tagen erleben. Geht es dem Mitarbeiter in dieser Zeit nicht gut, wird er einen schlechten Eindruck hinterlassen und eine schlechte Bewertung bekommen.
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