Selbsteinschätzung
In der Wirtschaftssoziologie:
auch: soziale Selbsteinstufung, Selbstzuordnung, Selbsteinordnung, Selbstzurechnung, kennzeichnet ein methodisches Verfahren für die Bestimmung sozialer Schichtung, das - im Gegensatz zur Fremdeinschätzung - von den subjektiven Vorstellungen und Wahrnehmungen gesellschaftlicher Differenzierung und der jeweils eigenen Schichtzuordnung ausgeht, d.h. von der Frage: Wer rechnet sich selbst zu welcher Schicht? Selbsteinschätzung setzt immer Schicht- oder Klassenbewusstsein voraus, das jedoch mit der Differenzierung nach objektiven Merkmalen nicht übereinzustimmen braucht, da Selbsteinschätzung - empirisch oft nicht kontrollierten - ideologischen und sozialpsychologischen Einflüssen (in der Bewertung des eigenen sozialen Status) unterliegt. Bei dem Verfahren der Selbsteinschätzung wird zumeist von Berufsgruppen ausgegangen (R. Mayntz 1958; K.M. Bolte 1959; E.K. Scheuch 1961). Insgesamt zeigt sich, dass bei der Selbsteinschätzung gegenüber der Fremdeinschätzung die Neigung zur „Mitte“ besteht, d.h. allgemein, Extremgruppen wie ganz unten/ oben, arm/reich, asozial/prominent gemieden werden.
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