Kreditrisiko(politik), Risikostreuung, -diversifizierung

Grundgedanke ist, den potenziellen Eintritt eines Risikofalls aufzahlreiche, bonitätsmässig unterschiedliche und voneinander weitg. unabhängige Engagements (Risiken) zu verteilen, damit beim Wertverfall eines Engagements (z. B. ein Kredit als risikobehaftetes Vermögensobjekt) nicht das Gesamtvermögen vernichtet wird (Diversifikation, Diversifizierung). Risikostreuung kann im Kreditgeschäft nach sachlichen, zeitlichen und regionalen Gesichtspunkten erfolgen. Sachliche Risikoverteilung ist in verschiedener Hinsicht möglich. Im Vordergrund steht möglichst breite Streuung der Kredite nach Grösse, Kreditart und Branchenzugehörigkeit der Kreditnehmer. Bei zeitlicher Risikostreuung diversifiziert eine Bank ihr Kreditportefeuille nach kurz-, mittel- und langfristigen Laufzeiten. Regionale Verteilung des Kreditrisikos erfolgt dadurch, dass bei Kreditvergabe Konzentration auf bestimmte Regionen vermieden wird, um zu verhindern, dass sich negative Entwicklungen dieser Regionen kumulativ auf das gesamte Kreditengagement einer Bank auswirken. Einschränkend gilt allerdings, dass nicht allen Banken in gleichem Masse solche Risikostreuung möglich ist. Vielmehr verfügen Banken, die auf bestimmte Kundengruppen oder Wirtschaftsbranchen spezialisiert sind oder deren Geschäftsgebiet relativ starken Begrenzungen unterliegt, nur über geringere Möglichkeiten, risikopolitische Massnahmen im Sinne der Risikostreuung zu ergreifen.