Konkurrenzkapitalismus
In der Wirtschaftssoziologie:
nach marxistischer Lehre Phase, in der die Konkurrenz zwischen den einzelnen Kapitalien sich ohne Einschränkungen durch überholte feudale Produktionsverhältnisse (Zunftzwang, Leibeigenschaft etc.) entfalten und die immanenten ökonomischen Gesetze der kapitalistischen Produktion zum Vorschein bringen konnte. Der Konkurrenzkapitalismus setzte in den europäischen Ländern zu unterschiedlichen Zeitpunkten ein (im Laufe des 19. Jahrhunderts), ging aber generell vor Ende dieses Jahrhunderts in den Imperialismus über. Die Phase des Konkurrenzkapitalismus wurde auf der Ebene der ökonomischen Theorie begleitet durch die Auffassung, die Konkurrenz befördere über die Durchsetzung der Einzelinteressen der Kapitalien auch das Gemeinwohl. Dem Staat wurde lediglich die Aufgabe zugewiesen, die Randbedingungen der Produktion zu sichern, insbesonders die rechtliche Strukturierung der Zirkulationssphäre („Nachtwächterstaat“).
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