Home | Finanzlexikon | Börsenlexikon | Banklexikon | Lexikon der BWL | Überblick
Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
Suche :        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   

Kapitalwertmethode

stellt ein Verfahren der dynamischen Investitionsrechnung (Investitionsrechnung, dynamische) dar, bei dem als Zielgröße der Kapitalwert verwendet wird. Der Kapitalwert ist die Summe aller mit einem Kalkulationszinssatz (i) auf einen Zeitpunkt ab bzw. aufgezinsten Zahlungen, die durch die Realisation eines Investitionsobjektes (Investition) verursacht werden. Häufig wird der Kapitalwert auf den Beginn des Planungszeitraums bezogen. Er stellt dann einen Barwert dar, der sich als Geldvermögenszuwachs interpretieren lässt, den das Investitionsobjekt zu diesem Zeitpunkt unter Berücksichtigung von Zinsen erbringt. Dieser Kapitalwert (KW) wird aus den 4 Einzahlungen (e1) und Auszahlungen (a1) eines Objektes in den Zeitpunkten t gemäß der folgenden Formel bestimmt (unter der Annahme, dass der Kalkulationszinssatz im Planungszeitraum konstant ist). In dieser Formel gibt T den letzten Zeitpunkt an, in dem Zahlungen anfallen, q ist der Abzinsungsfaktor für den Zeitpunkt t (mit q= 1 + i). Bei Anwendung der Kapitalwertmethode gilt ein Objekt als vorteilhaft gegenüber der Unterlassensalternative (absolut vorteilhaft), falls sein Kapitalwert größer als null ist. Bei der Wahl zwischen mehreren einander ausschließenden Objekten ist das mit dem höchsten Kapitalwert vorziehenswürdig (relativ vorteilhaft). Das folgende Beispiel, in dem zwei Objekte A und B hinsichtlich ihrer Vorteilhaftigkeit beurteilt werden sollen, verdeutlicht das Vorgehen der Kapitalwertmethode.

Kapitalwert 5963,33 € beträgt. Falls sich die beiden Objekte gegenseitig ausschließen, sollte B aufgrund des höheren Kapitalwertes präferiert werden. Diese Aussagen gelten allerdings nur dann uneingeschränkt, wenn die Prämissen der Kapitalwertmethode auch in der Realität erfüllt sind. Es wird bei der Vorteilhaftigkeitsbeurteilung unterstellt, dass a) nur eine relevante Zielgröße vorliegt, b) die Daten sicher sind, c) die Nutzungsdauer vorgegeben ist, d) die relevanten Entscheidungen in anderen Unternehmensbereichen vorliegen und den einzelnen Objekten Zahlungen zugerechnet werden können, e) die Zahlungen sich bestimmten Zeitpunkten zuordnen lassen, f) der Kapitalmarkt vollkommen ist, g) sich zukünftige Investitionen zum Kalkulationszinssatz verzinsen, freie Mittel zum Kalkulationszinssatz angelegt werden (Wiederanlageprämisse) und der Ausgleich von Kapitalbindungs und Nutzungsdauerdifferenzen durch Investitionen erfolgt, deren Verzinsung dem Kalkulationszinssatz entspricht. Bei Nutzung der Kapitalwertmethode sollte überprüft werden, inwieweit diese Annahmen mit der Realität übereinstimmen.



<< vorhergehender Fachbegriff
 
nächster Fachbegriff >>
Kapitalwanderung
 
Kapitalwiedergewinnung
 
Weitere Begriffe : Modal Shift | Lernen durch Versuch und Irrtum | Liquiditätsreserven, freie
 
Copyright © 2015 Wirtschaftslexikon.co
Banklexikon | Börsenlexikon | Nutzungsbestimmungen | Datenschutzbestimmungen | Impressum
All rights reserved.