Kapitalallokation in der Gesamtbanksteuerung
Eine Bank strebt danach, ökonomischen Gewinn zu erzielen. Will sie Fehlsteuerungen ihrer Ressourcen vermeiden, muss sie den erwirtschafteten oder prognostizierten Erträgen das erwartete Risiko gegenüberstellen. Viele Banken ermitteln daher Kennzahlen für die risikobereinigten Erträge, die als Entscheidungsgrundlage für die strategische Ausrichtung der Bank, für die Erfolgsbewertung und Risikosteuerung der Geschäftsbereiche sowie die Vergütungsbemessung der Mitarbeiter verwendet werden. Kennzahlen wie RORAC bzw. RAROC gehören zum Standard der meisten Banken; sie haben zunehmend die tra- ditionellen Kennzahlen ROE oder ROA ergänzt oder ersetzt. Erstere eignen sich besser als Letztere zur bankbetrieblichen Erfolgsbewertung, da sie Erträge ins Verhältnis zum eingegangenen Risiko setzen, sagen allerdings nicht ausreichend über absoluten oder erzielten ökonomischen Gewinn aus. Daher kann ausschl. Verwendung z. B. von RAROC zur Erfolgsbewertung der Geschäftsbereiche dazu führen, dass nur profitabelste Investitionen durchgeführt werden. Betriebswirtsch. sollte jedoch jede Investition durchgeführt werden, deren Grenzertrag die -kosten des notwendigen ökonomischen Eigenkapitals übersteigt. Die Berechnung dessen für die Gesamtbank ist im Einzelnen sehr komplex und nur institutsindividuell möglich. Bei Zuweisung ökonomischen Kapitals werden daher unterschiedlich anspruchsvolle Verfahren eingesetzt, wobei vor allem die am weitesten fortgeschrittenen die Diversifikationseffekte der Bereiche angemessen berücksichtigen.
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