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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Indifferenzkurven

1. Einzelwirtschaftliche Indifferenzkurven: geometrischer Ort aller Mengenkombinationen zweier Güter x und y, die im Urteil eines Wirtschaftssubjektes das gleiche Nutzenniveau oder die gleiche Ophelimität ergeben (Indifferenzprinzip). Sie beschreiben als Indifferenzkurvenschar die subjektive Präferenzordnung (Präferenzen) und zeigen bei Gültigkeit der Unersättlichkeitsannahme mit zunehmendem Abstand vom Ursprung des x-yKoordinatensystems ein höheres Nutzenniveau an. Der den Indifferenzkurven zugeordnete Index (Nutzerindex) gibt wegen des ihnen zugrundeliegenden ordinalen Nutzenkonzepts (Nutzermessung) nur die Rangfolge der Versorgungsniveaus an. Indifferenzkurven Indifferenzkurven sind bei Substituierbarkeit der Güter negativ geneigt und können sich bei konsistenten Präferenzen nicht schneiden. Die Grenzrate der Substitution des Gutes y durch Gut x ist jene Menge von y, deren Abgang durch Erhöhung der Menge von x um eine Einheit bei unverändertem Versorgungsniveau gerade ausgeglichen wird. Sie entspricht geometrisch der Steigung dy/dx der Tangente an die Indifferenzkurve (Substitutionstangente). Die Grenzrate der Substitution von y durch x ist (absolut) gleich dem Verhältnis der Grenznutzen u\' (Nutzen) von Gut x und Gut y: Idy/dxl = u\'x/u\'y. Der Verlauf der Indifferenzkurven bzw. die Grenzrate der Substitution lassen substitutive oder komplementäre Beziehungen zwischen den Gütern erkennen. Indifferenzkurven für begrenzt substituierbare Güter (Abb. 1) sind konvex zum Ursprung, d.h. die Grenzrate der Substitution nimmt bei Erhöhung der Menge von x (absolut) laufend ab (Gesetz der abnehmenden Grenzrate der Substitution). Für vollkom- men substituierbare Güter (Abb. 2) ist die Indifferenzkurve eine Gerade (konstante Grenzrate der Substitution). Indifferenz-kurven für streng komplementäre Güter (Abb. 3) sind rechtwinklig. Indifferenzkurven wurden als Instrument der Wahlhandlungstheorie zur Bestimmung des - Haushaltsoptimums und Ableitung der individuellen  Nachfragekurve entwickelt. Der Indifferenzkurvenansatz wurde u.a. wegen der Annahme vollständiger Information und vollständiger Teilbarkeit der Güter und der Übernahme des zweiten GOSSENschen Gesetzes kritisiert. 2. Die Anwendung des Indifferenzprinzips auf die Gesellschaft ergibt soziale Indifferenzkurven. Literatur: Schumann, J. (1992). Hicks, J.R., Allen, R.G.D. (1968)



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