Ich
In der Wirtschaftssoziologie:
auch: Ego (lat.), [1] vor allem in der empirischen Persönlichkeitsforschung: das Selbst, das Selbstbild, d.h. das Individuum in seiner Selbstwahrnehmung, den Erfahrungen, die es im Laufe seiner Entwicklung mit sich selbst gemacht hat.
[2] Das Selbstbild des Individuums als Identitätserlebnis in einer zeitlichen oder lebensgeschichtlichen Einordnung (so etwa W. Wundt).
[3] Das handelnde Individuum, das aktiv die Umwelt verändert.
[4] Der Kern der Persönlichkeit im Gegensatz zu ihrer Peripherie, den Körperorganen und Körperbedürfnissen, aber auch gegenüber den Trieben, Werten und Wünschen, denen gegenüber eine bejahende oder verneinende Stellungnahme möglich ist (so z.B. in der Schichtenlehre).
[5] Nach psychoanalytischer Annahme die psychische Struktur, die diese Erlebnisse, Erfahrungen und Verhaltensweisen ermöglicht. Danach ist das Ich Teil des psychischen Apparats, eine Instanz innerhalb des Funktionszusammenhangs des Psychischen, neben Es und Uber-Ich. Das Ich vermittelt zwischen Triebbedürfnissen, Über-Ich-Forderungen und den Notwendigkeiten der Realität, indem es über angeborene und erworbene Leistungen verfügt. Das Ich hat die Aufgabe der Selbstbehauptung und erfüllt sie durch Reizaufnahme von aussen, Erinnerung, Reizabwehr bei zu starken Einflüssen, Anpassung bei mässigen Reizen und durch Aktivität in der zweckmässigen Veränderung der Umwelt. Die Selbstbehauptung des Ich erfolgt gegenüber Triebbedürfnissen durch Unterdrückung (wenn ihre Erfüllung den Forderungen des Überich zuwiderliefe) oder Aufschub (bis zu einem günstigeren Zeitpunkt) oder Herstellung günstiger Umstände für die Triebbefriedigung. Das Ich umfasst das Bewusste, das Vorbewusste (Erinnerbare) und unbewusste Strukturen (Abwehrmechanismen).
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