Hysterie
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] Gruppe neurotischer Verhaltensweisen mit stark unterschiedlichen Erscheinungsbildern. Die zugrunde liegenden psychischen Konflikte äussern sich u.a. in bestimmten körperlichen Symptomen (u.a. Lähmungen, Unempfindlichkeiten, Schwindel, Schmerzen ohne körperliche Befunde, hysterischer Blindheit, Erstickungs- und epilepsieähnlichen Anfällen), die häufig als inszeniert, theatralisch erscheinen. Neben diesen Formen der Konversionshysterie finden sich Formen der Angsthysterie (Phobien), des Gedächtnisverlustes, des dissoziativen Erlebens (Fremdheit, Entpersönlichung) und anderes. Während die Ff. in früheren Zeiten insbesonders bei Frauen auch als Zeichen der Besessenheit und Hexerei, aber auch als Simulation oder Krankheit durch Einbildung erschien, zeigten die Untersuchungen von J. Breuer und S. Freud, auf die sich die Psychoanalyse gründete, ihre Verursachung durch Prozesse im Unbewussten.
[2] insbesonders in bezug auf Formen der Konversionshysterie wird die Hysterie auch als Botschaft („buchstäbliches Sprechen“ des Körpers), als Kommunikations- und Beziehungsform aufgefasst. In feministischer Theorie werden hysterische Phänomene, die vor allem bei Frauen auftreten, auch als Formen der Verneinung und Verweigerung, der Karikatur der Rollenzumutungen durch Überanpassung u.a. interpretiert (C. von Braun 1985). I (engl.), „Ich“, in der Sozialpsychologie von G.Hysterie Mead (1934) die nicht durch die sozialen Rollen des Individuums festgelegte Komponente des Selbst. Während die andere Komponente des Selbst, das me, die an das Individuum gerichteten Erwartungen seiner Rollenpartner repräsentiert, stellt das / ein zweites Stadium der Refle-xivität dar, in welchem das Individuum sich mit dem me und damit mit seinen sozialen Rollen und den aus ihnen resultierenden Zwängen - auseinandersetzt und so die Tatsache seiner „Individualität“ erlebt. IA Intelligenzalter
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