Grundsicherungsmodelle
In der sozialistischen Wirtschaftslehre:
In jüngster Zeit wurden unterschiedliche Modelle einer Existenzsicherung unabhängig von Arbeitsverhältnissen oder Sozialhilfe entwickelt.
Die weitesgehendste Forderung versucht die unterschiedlichen Lebensrealitäten der Arbeiterinnenklasse (Arbeitende, Arbeitslose, Hausfrauen, Jugendliche und Rentnerinnen) aufzugreifen. Als ergänzende Forderung zu „Mehr Geld und weniger Arbeit“ wird ein garantiertes Einkommen fir alle gefordert, unabhängig von Alter, Nation und Geschlecht und unabhängig vom Zwang zur Lohnarbeit. Gegen die Verwertungsinteressen des Kapitals wird bewußt der Kampf für das eigene Bedürfnis nach einem Leben jenseits von Ausbeutung durch Lohnarbeit gesetzt. Den Kapitalismus durch Kämpfe und Forderungen in Krisen zu treiben wird nicht nur billigend in Kauf genommen sondern ist Ziel. Folgerichtig wird es abgelehnt allgemeingültige Zahlen zur Höhe eines „garantierten Einkommen“ zu nennen. In den konkreten Kämpfen soll immer über das für das Kapital machbare hinausgegangen werden.
Das Existenzgeld-Modell fordert die Anerkennung einer Existenzberechtigung für jeden Menschen unabhängig von seiner Verwertbarkeit. Die Existenzgeldforderung entwickelte sich zu Beginn der 80er Jahre. Die gewerkschaftsunabhängigen Erwerbslosen- und Jobberinitiativen stellten diese Forderung den Forderungen nach Arbeit für alle und Arbeitszeitverkürzung entgegen. Nicht mehr um einen Platz im Verwertungssystem der Lohnarbeit sollte gekämpft werden, sondern um die Anerkennung der Existenberechtigung.
Das Bürgergeld-Modell fordert anstelle von Sozialhilfe und anderen Almosen staatliche Zahlungen in maximaler Höhe des Existenzminimums, die mit steigendem Erwerbseinkommen abnehmen und ab einer bestimmten Einkommenshöhe wieder Steuern zu zahlen sind (Negative Steuern). >Bürgergeld. >Existenzgeld.
>Existenzunsicherheit, >Grundbedürfnisse
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