Fristentransformationsbeitrag
Strukturbeitrag. 1. Begriff: Der Fristentransformationsbeitrag quantifiziert die Ertrags- und Aufwandswirkung aus unterschiedlichen Zinsbindungsstrukturen zwischen der Aktiv- und Passivseite der Bankbilanz. Zusammen mit dem aktivitischen Konditionsbeitrag (Ertragsvorteil eines Aktivgeschäfts mit Kunden gegenüber einer qualitativ gleichwertigen Anlage am Geld- oder Kapitalmarkt) und dem passivischen Konditionsbeitrag (Kostenvorteil eines Passivgeschäfts mit Kunden gegenüber einer qualitativ gleichwertigen Aufnahme am Geld- oder Kapitalmarkt) bildet der Fristentransformationsbeitrag die drei Erfolgsquellen des Ergebnisses der Gesamtbank auf Basis der Marktzinsmethode. – 2. Ermittlung: Der gesamtbankbezogene Fristentransformationsbeitrag kann indirekt (Differenz aus gesamtem Zinsüberschuss und den beiden Konditionsbeiträgen) und direkt (Summe der Struktur(margen)beiträgen der Einzelgeschäfte) ermittelt werden. – 3. Formen: a) Statischer F.: Bei einer statischen Betrachtungsweise (zeitpunktbezogen) ist z. B. eine aktivitische Fristentransformation (Anlage von kürzerfristig aufgenommenen Passiva in Aktiva mit längerfristigen Laufzeiten und Zinsbindungsfristen) bei normaler Zinsstrukturkurve von Vorteil, da die Bank dafür am Kapitalmarkt eine positive Kapitalbindungsprämie erhält. Bei einer inversen Zinsstruktur lässt sich dieser Effekt mit einer passivischen Fristentransformation erreichen, d. h. längerfristig aufgenommene Passiva werden in Aktiva mit kürzerfristigen Laufzeiten und Zinsbindungsfristen ausgeliehen. b) Dynamischer F.: Bei einer dynamischen Betrachtungsweise (zeitraumbezogen) kann diese stark vereinfachende Analyse allerdings mit erheblichen Risiken verbunden sein. Bei einer z. B. aktivischen Fristentransformationsbeitrag und der Markterwartung von steigenden Zinsen kann es bei Eintreten einer über die Erwartungen hinausgehenden Zinssteigerung zu einem potenziellen Verlust kommen, der die erhaltene Kapitalbindungsprämie überkompensieren könnte. Folglich ist die am Markt gezahlte Kapitalbindungsprämie in der Treasury zu einer vollständigen Fristentransformationsentscheidung mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit für das Zinsänderungsrisiko zu verbinden.
Marktzinsmethode.
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