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Discountzertifikate
Die von einigen Banken angebotenen Discountzertifikate bieten dem Anleger die Möglichkeit, mit geringerem Risiko und einem Preisnachlass in Aktien zu investieren. Dafür ist der mögliche Kursgewinn begrenzt. Discountzertifikate eignen sich besonders in Situationen, in denen die Kurse bereits stark gestiegen sind, der Anleger aber dennoch auf ein Engagement nicht verzichten möchte. Neben Aktien- gibt es auch Indexzertifikate. Ein Discountzertifikat erfordert weniger Kapitaleinsatz und begrenzt das Risiko. Dafür gibt es allerdings eine Obergrenze (Cap) für den zu erzielenden Gewinn. Die Discountzertifikate haben eine festgelegte Laufzeit. Endet sie, erhält der Anleger entweder die Aktie, auf die das Zertifikat lautet, in sein Depot oder nur den vorher festgelegten Geldbetrag. Dies ist immer dann der Fall, wenn der Kurs der Aktie zu diesem Zeitpunkt über der Obergrenze liegt. Ein Nachteil ist das aber nur dann, wenn der zwischenzeitlich eingetretene Kursgewinn die Summe aus Rabatt und Cap überschreitet. Beispielrechnung Das Discountzertifikat bezieht sich auf die XY-Aktie, die mit 144 Euro notiert wird. Das Zertifikat kostet nur 130 Euro. Die Obergrenze für Kursteigerungen (Cap) liegt bei 200 Euro. Wenn der XY-Kurs bei Fälligkeit des Zertifikats darüber liegt (zum Beispiel bei 230 Euro), erhält der Anleger dennoch nur 200 Euro gutgeschrieben. Er hat dann insgesamt einen Gewinn von 70 Euro gemacht. Hätte er die Aktie direkt gekauft, läge sein Gewinn bei 86 Euro (230 minus 144). Wenn der Kurs dagegen am Verfallstag bei 170 Euro liegt, wird die Aktie geliefert. Beim Verkauf kann ein Gewinn von insgesamt 40 Euro erzielt werden (170 minus 130). Beim direkten Aktiengeschäft hätte der Gewinn nur 26 Euro betragen (170 minus 144), da der Rabatt beim Erwerb des Discountzertifikats den Gewinn erhöht. Ein Verlust tritt im Gegensatz zum direkten Kauf erst ein, wenn der Kurs der XY-Aktie bis zur Fälligkeit des Discountzertifikats unter 130 Euro rutscht. Durch die Lieferung der Aktie behält der Anleger zudem die Chance, bei einer späteren Kurserholung wieder in die Gewinnzone zu kommen. Die Aktie, die von der Bank bei jedem Kurs unter 200 Euro statt Bargeld geliefert wird, kann zwar, muss aber nicht verkauft werden. Der Emittent verliert auf keinen Fall Discountzertifikate sind vor allem in Zeiten begrenzter Kursschwankungen ein interessantes Angebot für risikobewusste Anleger. Dennoch sollte in jedem Einzelfall geprüft werden, ob die Bank ein faires Angebot macht. Sie verliert nämlich in keinem Fall, da hinter der gesamten Konstruktion ein Termingeschäft steht, durch das sich der Emittent des Discountzertifikats absichert. Ein Anleger kann den gleichen Effekt durch den Kauf der Aktie und den Verkauf eines Kaufoptionsscheins (Call) erreichen. Der faire Preis für ein Discountzertifikat ergibt sich daher aus der Faustformel: Aktienkurs minus Preis für den Call. Bequemer ist der Effekt aber über ein entsprechendes Discountzertifikat zu erreichen. Hinweis: Sie können auch beim Kauf von Discountzertifikaten von weiter steigenden Kursen profitieren und dennoch das "Sicherheitsnetz" behalten, wenn Sie das Zertifikat vorzeitig über die Börse verkaufen und dafür ein anderes mit höherem Cap erwerben. Die Begrenzung des Risikos hat auch hier ihren Preis. Ob er im Einzelfall zu hoch ist, ist für Anleger schwer zu prüfen. So kann der Preisabschlag gegenüber dem Aktienkurs zu gering sein, um die Gewinnbegrenzung zu kompensieren Ein Vergleich mit anderen Angeboten ist meist nicht möglich, weil keine Bank die gleichen Discountzertifikate anbietet wie ein Konkurrent.
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