Debt/Equityfonds, -fund
Abk.: DEF. Instrument des Schuldenmanagements am Sekundärmarkt für Länderkredite. im Zusammenhang mit der internationalen Verschuldungskrise Verfahren des Debt/Equityswap. Ermöglicht Investoren, ihr Geld mittels Kauf von Fondsanteilen oder Einbringen von (Not leidenden) Entwicklungsländerkrediten in den Fonds in Entwicklungs- u.a. hoch verschuldeten Ländern zu investieren, ohne selbst direkt in die Investition involviert zu sein. Die Betreiber des ge- schlossenen Investmentfonds beschaffen die zur Schuldenumwandlung nötigen Forderungen am Sekundärmarkt oder entnehmen sie, wenn die Bank selbst einen solchen Fonds einrichtet, aus dem eigenen Portefeuille und übernehmen alle mit der Investition verbundenen Aktivitäten. Die Gläubigerbanken wandeln Not leidende Kreditforderungen mit einem Abschlag in Fondsbeteiligungen um. Im Gegenzug erhalten die Banken einen entspr. Anteil an diesem Fonds. Der Wert des Anteils liegt dabei i. d. R. über dem Sekundärmarktpreis der verkauften Kreditforderungen. Die in Fondskapital umgewandelten Kreditforderungen werden je nach Investitionszeit und -bedarf zum Nominalwert und zu einem vereinbarten Wechselkurs in die jeweilige Landeswährung konvertiert. Über DES kann der Fonds dann in dem Schuldnerland Investitionen vornehmen, in dem der Kapitalbeteiligungsfonds gegründet worden ist. Nach Ablauf einer i.d.R. mehrjährigen Sperrfrist erfolgen Kapitalrück- und Dividendenzahlungen. Durch die Implementierung des DES-Mechanismus bei der Etablierung von Fonds in den Entwicklungsländern bieten sich den Banken Möglichkeiten zur Schuldenkonversion ohne Risiken und Probleme einer Direktinvestition. Die Attraktivität und die Entwicklungschancen dieser Spezialinvestmentfonds werden jedoch einerseits durch Enge, Volatilität und die Regulierung der Kapitalmärkte, andererseits durch unzureichenden Liquiditätsgrad der Anteile auf Grund der in den Konversionsprogrammen festgelegten Bindungsfristen begrenzt.
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