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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Bereitschaftskosten

Bereitschaftskosten sind Kosten, die notwendig sind, um die Kapazität in einem ständig leistungsbereitem Zustand zu halten.
Wir unterscheiden einige Unterfälle:



1)bei intensitätsmäßiger Anpassung im Bereich der Unterausnutzung:
Kontinuierlicher Betrieb bei schwankender Ausbringung pro Zeiteinheit. Zerlegt man alle Kosten außer den Kapazitätskosten in eine leistungsproportionale und eine konstante (fixe) Komponente, so bildet die konstante Komponente diese Bereitschaftskosten.



2) bei Fixierung der Größe von Personalgruppen und dann, wenn das Personal in gezwölftelten Jahresbeträgen entlohnt wird (Gehalt, Monatslohn, Wochenlohn).
Hierbei handelt es sich eigentlich um »Kapazitätskosten«: Kosten der Arbeitskapazität.

Man behandelt daher diese Kosten abrechnungstechnisch ähnlich wie die Kapazitätskosten.




Bereitschaftskosten sind Kosten für den Zweck der Herstellung und Haltung der unmittelbaren Leistungs­bereitschaft einer Kapazität. Sie sind noch nicht verursacht durch die Produktion einzelner Leistungseinheiten und treten daher als fixe Kosten zu den Kapazitätskosten.

Sie bestehen aus Teilen der Verbrauchskosten (von Verbrauchsfaktoren) und der Nutzkosten der Arbeit in der Stelle.





Man kann deutlich drei verschiedene Situationen unterscheiden, die zum
Einsatz dieser Kosten führen:





1) Korrosion an den Betriebsmitteln


Flüssigkeiten (z. B. der Naßbetrieb), Dämpfe oder Gase schädigen die Funktionsfähigkeit der Betriebsmittel. Diese Einflüsse müssen kompensiert werden.

Diese Kosten werden manchmal bei hohem Produktionsniveau durch eine vorbeugende Instandhaltung verdeckt und erscheinen dann als mengenproportionale Kosten; z. B. wenn ein Auto, das in der "Laternengarage" parkt, viel gefahren wird und durch regelmäßige Pflegedienste im Abstand bestimmter Kilometer auch gegen Naßschäden usw. geschützt wird.


Sie lassen sich in der Regel bei Stillegung der Kapazität abbauen, z.B. beim "Einmotten" von Kriegsschiffen oder von Passagierflugzeugen in der Trockenwüste von Arizona.





2) Personelle Besetzung des Betriebsmittels über die volle Betriebszeit



Hier ist es nicht wirtschaftlich möglich oder beabsichtigt, die Auftragsbelastung der Stelle zu stapeln; der Mensch wartet daher auf die Aufträge. Das ist z.B. bei allen Schalterbetrieben der Fall, bei Post, Bahn oder ähnlichen Einrichtungen oder dann, wenn ein Betriebsmittel die durchlaufenden Aufträge ohne Wartezeiten (Bereitstellungszeiten) sofort bearbeiten soll.



In der Belastung der besetzenden Personen treten daher stets "Leerzeiten" auf. Erreicht jedoch unplanmäßig die Belastung die Kapazitätsgrenze bei zwangsläufig hohen Wartezeiten der Aufträge, dann scheinen die Leistungsmengen wiederum arbeitszeit­proportional zu sein

.


3) Intensitätsmäßige Anpassung durch Variation des Energiedurchsatzes:



Dampfkessel, stromerzeugende Turbinen, Schmelzöfen oder ähnliches müssen vor
Abgabe von Leistungseinheiten die Betriebstemperatur erreichen und evtl.
Druck oder Spannung in einem Verteilungsnetz halten. Bereits dieser
"Leerlauf" verursacht Kosten über die Betriebszeit.

Bei einer Änderung der Leistungsmengen (physikalisch "Arbeit") ändert sich
nicht die Laufzeit solcher Betriebsmittel sondern ihr Energiedurchsatz pro
Laufstunde und damit die Leistungsintensität.



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