Backtesting bei Beurteilung von Ausfallwahrscheinlichkeiten
Kann bei Kalibrierung von Ratingsystemen unter vereinfachenden Annahmen durch einen statistischen Test erfolgen, der auf einer Binomialverteilung beruht, wobei die Prämisse gilt, dass die Ausfälle pro Ratingklasse statistisch unabhängig sind. Sind die geschätzten Ausfallwahrscheinlichkeiten der Ratingklassen korrekt, ist die nach 1 Jahr beobachtbare Anzahl tatsächlicher Ausfälle pro Ratingklasse binomial verteilt. Liegen starke Abweichungen der Ausfallrate von der geschätzten Ausfallwahrscheinlichkeit der Ratingklasse vor, ist die Hypothese korrekter Schätzung nicht zutreffend. Das Ratingmodell ist in einem solchen Fall schlecht kalibriert. Schwachstelle des Tests ist die Annahme, dass Ausfälle der Kreditnehmer unabhängige Ereignisse sind. Vielmehr sind in der Realität Adressenausfälle wegen Einflüssen des Konjunkturverlaufs mehr oder weniger stark korreliert. Die Lösung dieses Problems bestände in bekannten Ausfallkorrelationen, doch ist deren Bestimmung in praxi sehr schwierig bis unmöglich.
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