Aggregation

In der Wirtschaftstheorie bedeutet Aggregation die Zusammenfassung mehrerer Einzelgrößen hinsichtlich eines gleichen Merkmals, um Zusammenhänge zu gewinnen, zum Beispiel die Nachfrage der einzelnen Haushalte zur Gesamtnachfrage des betreffenden Marktes. Auf der höchsten Aggregationsstufe stehen die Größen der Makroökonomik, beispielsweise die gesamte Güternachfrage einer Volkswirtschaft. In der Wirtschaftssoziologie: Bildung von Masszahlen zur Kennzeichnung von Kollektiven von Untersuchungseinheiten durch Zusammenfassung von Messwerten der betreffenden Untersuchungseinheiten. Aggregierte Grössen sind etwa: der Preis einer Ware als Durchschnitt der Einzelpreise, der Anteil von Katholiken in einem Wahlbezirk, das Einkommen aller Hochschullehrer. Merkmale von Kollektiven, die durch Aggregation gebildet werden, heissen auch analytische Merkmale (P.F Lazarsfeld u. H. Menzel). Neben der Aggregation von Einzelmerkmalen finden sich auch A.en von Beziehungen zwischen Variablen: etwa die Bildung einer gesamtwirtschaftlichen Nachfragekurve für eine Ware aus den Nachfragekurven der einzelnen Konsumenten. Probleme der Aggregation sind in der Soziologie u.a. in der Kontextanalyse von Bedeutung. Zusammenfassung von mikroökonomischen zu makroökonomischen Größen (Aggregaten). Sie erfolgt i.a. durch gewichtete oder ungewichtete Addition der mikroökonomischen Bestandteile. Das hierbei auftretende Aggregationsproblem besteht darin, dass sich die Eigenschaften der Mikrogrößen nicht notwendig summarisch auf das Aggregat übertragen; zudem wird das Aggregat i.a. durch seine Bestandteile weder hinreichend erklärt, noch gehorcht es den gleichen Gesetzen wie diese. Ebensowenig kann man Erkenntnisse über das Aggregat analog auf die konstituierenden Bestandteile übertragen. Die Zerlegung einer Makro- oder aggregierten Größe in sektorale, regionale oder sonstige Untergrößen bezeichnet man als Disaggregation. Literatur: Schneeweiß, H. (1990). Green, H.A.J. (1964)