Zinselastizität, Zinsanpassungselastizität, Zinsreagibilität, Zinsflexibilität
1. Ausmass der (relativen) Veränderung von einzelnen verzinslichen Positionen der Bank im Verhältnis zur (relativen) Veränderung des Marktzinsniveaus (i. d. R. um 1 %-Punkt), meist repräsentiert durch den Zinssatz für Tagesgeld. Nicht alle Zinsgeschäftspositionen reagieren gleicherm. auf Änderungen externer Zinssätze. Zu unterscheiden: Zinserfolgs- und -anpassungselastizität.
2. Zinselastizitätenberechnungen sind Steuerungsinstrumentarium für das Zinsänderungsrisiko. Differenzierte Aufbereitung der Zinsertragsbilanz bis zu einzelnen Bilanzpositionen und Analysen der jeweiligen Zinsreagibi-lität wurde bereits in älteren Ansätzen vorgenommen. In diesen werden für die variabel verzinslichen Aktiva- und Passivapositionen jeweils deren Zinssensibilität bei Veränderungen von Marktzinsen mit Hilfe von Zinselastizitätenberechnungen abgeleitet. So wird u. a. die prozentuale Veränderung der Verzinsung jeder Bilanzposition auf Grund einer l%igen Änderung des Diskontsatzes berechnet. Anhand von Erfahrungswerten, die auf Grund eines längeren Zeitraums ermittelt werden müssen, können nach entspr. Zinsprognosen die potenziellen Zinsbeitragsschwankungen bei den einzelnen Aktiva- und Passivapositionen abgeschätzt werden. Der klassische Ansatz einer Zinselastizitätenberechnung in Bezug auf die Veränderungen von Marktzinsen bietet zudem den Vorteil, dass das Zinsänderungsrisiko wiederum den einzelnen strategischen Geschäftsfeldern zugeordnet werden kann.
Als Zinselastizität der (gesamtwirtschaftlichen) Geldnachfrage die Elastizität, d. h. Reagibilität der Geldnachfrage i. Hinbl. a. den Zins(satz). Ist i. d. R. negativ, da mit steigendem Zinssatz die Nachfrage nach Geld sinkt, und umgekehrt.
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