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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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WTB / Warenterminbörse Hannover

Die Warenterminbörse Hannover AG ist die seit 1896 erste Warenterminbörse in Deutschland. Lange Zeit war der Warenterminhandel in Deutschland verboten. Erst mit dem 2. Finanzmarktförderungsgesetz 1994 wurden wieder die rechtlichen Voraussetzungen für den Warenterminhandel geschaffen. Zunächst einmal werden an der WTB lediglich Warenterminkontrakte auf Schweine und Kartoffeln gehandelt. Später sollen weitere Warengruppen in den Handel aufgenommen werden. Die WTB wird als reine Computerbörse geführt.

Der Handel mit Warenterminkontrakten gehört in vielen Ländern in Europa, aber auch in den USA, Asien und Australien zum Börsenalltag. In Deutschland besteht diese Art des Terminhandels erst seit 1994 wieder die rechtlichen Rahmenbedingungen. Seit diesem Jahr wird an der Warenterminbörse Hannover AG (WTB) erstmals seit dem Verbot des Warenterminhandels im Jahr 1896 wieder der Handel mit Warenfutures aufgenommen.

Ziel der neuen WTB ist es, Anbietern und Nachfragern von deutschen Agrarprodukten die Möglichkeit zu geben, Preise per Termin zu fixieren. Bislang war eine Absicherung der Kauf- und Verkaufspreise allenfalls durch Teilnahme am Handel an einer ausländischen Warenterminbörse möglich, was einen erheblichen Standortnachteil für Deutschland bedeutete.

Die Warenterminbörse Hannover wird als reine Computerbörse betrieben, d.h. der Handel findet allein über Datennetze statt. Es gibt keinerlei Präsenzhandel, wie man ihn beispielsweise von der Frankfurter Wertpapierbörse kennt. Dies hat den Vorteil, dass man standortunabhängig am Warenterminhandel teilnehmen kann, also beispielsweise auch von München, Hamburg, Paris oder New York aus. Die eigentliche WTB am Standort Hannover ist damit im wesentlichen ein Rechenzentrum, das Angebot und Nachfrage nach Warenterminkontrakten zusammenführt. Die WTB gilt als die momentan modernste Warenterminbörse in Europa.

Der Handel mit Warenterminkontrakten dient primär der Absicherung von Käufern und Verkäufern von Waren wie beispielsweise Getreide gegen Preisänderungsrisiken. Produzenten von Agrarprodukten können sich mit Hilfe der an der WTB gehandelten Terminkontrakte gegen fallende Preise, Abnehmer dieser Produkte gegen steigende Preise absichern. Der Handel findet mit Hilfe von Futures statt.

Der Handel an der WTB beschränkt sich zunächst auf den Terminhandel mit Schweinen und Kartoffeln, soll aber in einem zweiten Schritt auf Getreide und andere Waren wie beispielsweise Altpapier ausgeweitet werden.

Der Handel mit Warenfutures eignet sich primär für Produzenten und Nachfrager von Agrarprodukten, kann aber auch von Privatanlegern als spekulative Geldanlage genutzt werden. Hierbei muss allerdings beachtet werden, dass die Spekulation an Warenterminbörsen mit hohen Verlustrisiken verbunden ist, so dass sich in der Regel nur sehr vermögende Privatpersonen direkt am Handel beteiligen. Für den interessierten Kleinanleger bietet sich eher die Anlage in Investmentfonds an, die die Mittel ihrer Kunden an Warenterminbörsen anbieten.



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