Wechselwirkungen
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] zentraler Begriff der Soziologie G. Simmeis, der damit die gegenseitig ausgeübten Kräfte der Kohä-sion, Attraktion und - partiell - der Repulsion meint. Die Wechselwirkungen seien konstitutiv für Gesellschaft, da sie die Handlungsantriebe der Menschen (Inhalte) zu Formen gegenseitiger Beeinflussung werden liessen, die die Vergesellschaftung ausmachten. Die Soziologie hat daher nur „diese W., diese Arten und Formen der Vergesellschaftung“ zu untersuchen (1908).
[2] Nach G. Simmel (1900) ein metaphysisches Prinzip: die lebendigen Wechselwirkungen der Elemente treten an Stelle substantiell fester Werte, um das Aufkommen, die Geltung und die Dauer zentraler Kategorien, wie Wahrheit, Werte, Objektivität, zu ermöglichen.
[3] svw. Interaktion, da Wechselwirkungen bereits um die Jahrhundertwende von L.F. Ward, A.Wechselwirkungen Small und R.E. Park immer mit „interactions“ übersetzt wurde und in diesem Begriff Einfluss auf die Chicago- Schule nahm.
<< vorhergehender Fachbegriff |
|
nächster Fachbegriff >> |
|
|
|
|