Vorsichtskasse
Komponente der aktiven Kasse(nhaltung), die in der Geldnachfragetheorie mit zur Erklärung der Geldnachfrage dient. Wird aus dem Vorsichtsmotiv heraus unterhalten, um stets liquide zu sein, vor allem für unvorhergesehene Ausgaben durch Negativanlässe oder auch durch günstige Angebote am Markt. Wird i. d. R. als einkommensabhängig angenommen, unterliegt aber komplexeren Einflüssen. So führt erhöhtes Ausmass wirtschaftlicher Unsicherheit zum Anstieg der aus Vorsichtsmotiven gehaltenen Geldbestände, da sich die Geldhalter auf die Möglichkeit höherer unerwarteter Ausgaben oder potenziell niedrigere Einnahmen als Folge grösserer Unsicherheit einstellen. Aufbau von Liquiditätspositionen
als Reaktion aufsteigende Unsicherheit wird mikroökonomisch von der Bufferstock-Theorie der Geldnachfrage berücksichtigt, die darstellt, dass Wirtschaftsteilnehmer auf unerwartete Veränderungen ihrer Zahlungsströme mit verstärkter Geldhaltung reagieren, die dann als Puffer zum Ausgleich der unvorhergesehenen Entwicklung sowie des üblichen Einnahmen- und Ausgabenmusters dient. Da sich Geldhalter meist erst nach gewissem Zeitablauf und durch zusätzliche Informationen sicher sind, dass sich ihre Einnahmen- und Ausgabenströme nach dem Schock wieder normalisiert haben, kehren sie i. A. nur schrittweise zu üblichen Verhaltensweise zurück. Auch ist zu erwarten, dass die Wirtschaftsteilnehmer Portfolioanpassungen auf Grund damit verbundener Transaktionskosten so lange hinauszögern, bis das Vertrauen in die weitere Entwicklung deutlich zugenommen hat. Dies alles bedeutet, dass die Geldnachfrage beim Auftreten eines Schocks tendenziell sprunghaft zunimmt, im Anschluss daran aber nur nach und nach wieder normalisiert wird.
<< vorhergehender Fachbegriff |
|
nächster Fachbegriff >> |
|
|
|
|