Verelendung
In der sozialistischen Wirtschaftslehre:
Die Verschlechterung des Lebensstandarts, der Lebenslage der ArbeiterInnen wird als „absolute Verelendung“ (Verarmung) bezeichnet. Die „relative Verelendung“ bezeichnet eine relativ geringe Steigerung der Einkommen der ArbeiterInnen im Verhältnis zu den Lebenshaltungskosten und zu den Einkommen der anderen Schichten und Klassen (Die Reichen werden immer reicher und die Armen werden immer ärmer). Im Kapitalismus hat die Verelendung ausschließlich gesellschaftliche Ursachen.
In der Wirtschaftssoziologie: im weitesten Sinne ein Begriff, der sich im Marxismus auf die Gesamtheit der ökonomischen und ideellen Beziehungen der Arbeiter richtet und meint, dass im Kapitalismus das Proletariat vordringlich unter den gesellschaftlichen Widersprüchen zu leiden hat. Im engeren Sinne bezieht sich Verelendung auf die zu K. Marx\' Zeiten zu beobachtende Lohnv. und Unterbeschäftigung der Arbeiter. Ist die materielle Verelendung auch als Tendenz mit dem Kapitalverhältnis gegeben, so kann sie nach Marx durch intervenierende Variablen (etwa Gewerkschaftsarbeit) modifiziert und abgeschwächt werden.
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