Verausgabung
In der Wirtschaftssoziologie:
in der Theorie von G. Ba-taille (1933) unproduktive Konsumtion, die im Unterschied zur Nützlichkeitsorientierung der Produktion und Reproduktion unnütz ist und ihren Zweck allein in sich selbst hat. Ziel der V, die sich in Luxus, Trauerzeremonien, Kriegen, Kulten, Prachtbauten, Künsten manifestieren kann, ist mithin der reine Verlust. Hierin unterscheidet sich V von Verschwendung, die von Nützlichkeitserwägungen geleitet sein kann. In der Verausgabung des Produzierten und Erworbenen konstituiert sich Souveränität. In vorchristlichen und vorbürgerlichen Gesellschaften dienten Produktion und Erwerb vorrangig den freiwilligen sozialen Formen der V., die seit dem 17. Jh. mit dem Niedergang des aristokratischen Lebensstils an Bedeutung verloren haben.
<< vorhergehender Fachbegriff |
|
nächster Fachbegriff >> |
|
|
|
|