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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Umweltlizenzen

Zertifikate

Umweltlizenzen berechtigen die Unternehmen, bestimmte Schadstoffe bis zu einer vereinbarten Höchstmenge in die Umwelt zu leiten. Die Lizenzen werden vom Staat entgeltlich oder unentgeltlich an die Unternehmen vergeben. Den Preis und die maximale Höhe der Emissionen bestimmt der Staat. Ziel der Vergabe von Umweltlizenzen ist es, einerseits absolute Obergrenzen für bestimmte Schadstoffemissionen vorzugeben und andererseits den betreffenden Unternehmen einen Anreiz zur Vermeidung oder Verringerung ihrer Schadstoffemissionen zu geben, da diese Lizenzen teuer sein können.

Um einen wirkungsvollen Einsatz von Umweltlizenzen zu gewährleisten, muss die zuständige Behörde zunächst bestimmen, welche maximale Emission von Schadstoffen toleriert werden soll. Eine solche Entscheidung kann nach wissenschaftlichen Erkenntnissen oder aufgrund wirtschaftlicher und politischer Vorgaben erfolgen.

Nach Festlegung der maximalen Emissionshöhe wird die erlaubte Schadstoffmenge auf die zu vergebenden Umweltlizenzen verteilt. Die einzelnen Lizenzen werde dann den Unternehmen zum Kauf angeboten oder an diese unentgeltlich abgegeben. Den Unternehmen kann erlaubt werden, die erhaltenen Umweltlizenzen untereinander zu handeln. Wer weniger Schadstoffe an die Umwelt abgibt, kann Verschmutzungsrechte an andere Unternehmen verkaufen, deren Produktion steigt oder die umwelttechnisch noch keinen so hohen Standard haben. Der "sauberere" Betrieb verdient am Verkauf der Zertifikate, dem anderen entstehen höhere Kosten. Durch diesen Handel mit den Umweltlizenzen erhalten Schadstoffemissionen einen Marktpreis und werden somit zu einem kalkulierbaren Kostenfaktor bei der Produktion der betreffenden Güter und Dienstleistungen.

Nach erstmaliger Vergabe der Lizenzen kann eine weitere Reduktion der Schadstoffemission angestrebt werden. Das kann zum Beispiel so organisiert werden, dass der Staat die Verschmutzungsrechte nur für einen bestimmten Zeitraum vergibt und danach neue Lizenzen mit einer verminderten absoluten Höchstgrenze für die Gesamtemission ausgibt. So lässt sich die absolute Emission von Periode zu Periode vermindern. Es kann aber auch sein, dass die Unternehmen durch die Kosten, die mit dem Erwerb der Lizenzen verbunden sind, dazu angeregt werden, die Emission von Schadstoffen und damit den Bedarf an Lizenzen weiter zu reduzieren, ohne dass der Staat neue Rahmenbedingungen setzen muss.

Umweltlizenzen haben natürlich ihre Vor- und Nachteile.



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