Überschussreserve

Im Rahmen der Mindestreservehaltung der Banken bei der Zentralbank Guthaben, die über die eigentliche Mindestreservepflicht hinausgehen, also das Mindestreservesoll überschreiten. Überschussreserven werden vom Eurosystem nicht verzinst und sind daher (Opportunitäts-) Kostenfaktor für die Banken, werden daher durch die Geld- bzw. Mindestreservedisposition der Banken möglichst gering zu halten gesucht bzw. lassen sich grunds. in die verzinsliche Einlagefazilität verschieben. Jedoch stehen den Kosten gewisse Vorteile gegenüber, indem sich bspw. Betriebskosten vermeiden lassen, die durch Verlängerung des Arbeitstags bis in den Abend zur Umschichtung etwaiger Überschussliquidität in die Einlagefazilität entstehen. Derartige Überschussliquidität kann Folge unerwarteter Zahlungseingänge, von Dispositionsfehlern u. a. sein; zum Reserveultimo kann sie sich auch ergeben von einem als eine Art Puffer gehaltenen Betrag, durch den das Risiko der Unterschreitung des Mindestreservesolls verringert werden soll; ferner können Banken auch Überschussreserven halten, um den Nachtverarbeitungsprozess bestimmter Wertpapierabwicklungssysteme zu erleichtern. Überschussreserven entstehen somit vor allem durch spezif. Verhalten von Banken und zufallsbedingte Liquiditätsschocks. Über den Verlauf einer Mindestreserveerfüllungsperiode hinweg lassen sich gleichwohl Regelmässigkeiten erkennen, die der EZB Prognosen der Tagesdurchschnittsniveaus erlauben.