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Totemismus

In der Wirtschaftssoziologie: Bezeichnung für ein System von kollektiven Glaubensvorstellungen und zeremoniellen Riten, vermittels dessen anonyme und diffuse Kräfte überpersönlicher und übernatürlicher Art in Form bestimmter Pflanzen und/oder Tieren für die Mitglieder einer Gruppe (Klan, Sippe) gedanklich begreifbar und im Alltag handhabbar werden. Als Ausdruck des menschlichen Bemühens um eine gedankliche und moralische Ordnung der erfahrbaren Welt ist nach E. Durkheim der Totemismus die Grundform aller Religion. In der Ethnologie und verwandten Wissenschaften ist jahrzehntelang über den Begriff und die Entstehungsgründe des Totemismus diskutiert worden. Überwog zunächst die Auffassung vom T als der Symbolisierung der materiellen Lebensinteressen der Gruppe (z.B. in der Jagd und beim Pflanzensuchen) oder als der Identifizierung von Individuen und auf Verwandtschaft gegründeten Gruppen mit Pflanzen oder Tieren, so wurde dem später von Strukturalisien widersprochen (C. Levi-Strauss). Für sie ist der Totemismus eine Ausprägung von Grundstrukturen des menschlichen Denkens im Hinblick auf Natur und Gesellschaft; zugrunde liegt das Bemühen um ordnende Benennung individueller und kollektiver Existenzweisen.



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