Theorie
ist ein logisch zusammengesetztes Gebilde von Aussagen. Diese Aussagen sind Hypothesen. Eine Theorie entsteht entweder dadurch, daß aus allgemeinen Vorstellungen immer speziellere (und damit detailliertere, dem Anwendungsfall nähere) Aussagen gewonnen werden oder durch Verknüpfung zweier oder mehrerer Aussagen, wodurch ebenfalls neue Aussagen entstehen. An eine Theorie werden im wesentlichen vier Hauptforderungen gestellt: 1. Allgemeingültigkeit; soll so weit wie möglich gegeben sein, da eine Theorie, die nur zu einer bestimmten Zeit und nur für bestimmte Gebiete gilt (z.B. Theorie der Kosten in der Norddeutschen Textilindustrie in den 60er Jahren), für eine breitere Anwendung nicht geeignet ist. Trotzdem kann Allgemeingültigkeit niemals vollständig hergestellt werden. 2. logische Ableitbarkeit und Verknüpfung der Einzelaussagen; innerhalb der Theorie müssen diese systematisch miteinander verbunden sein, weil der Praktiker den Zusammenhang von Problemen, auf die die Theorie sich bezieht, genauer durchschauen will. 3. zwangsläufiger oder wahrscheinlicher Eintritt der Vorhersagen; der Anwender einer Theorie möchte möglichst genau wissen, ob ein von der Theorie unter bestimmten Bedingungen behaupteter Effekt auch wirklich eintritt, wenn sich das konkrete Problem stellt. Eine zwangsläufige Folge kann von der Theorie meist nicht vorhergesagt werden, wohl aber eine bestimmte Wahrscheinlichkeit ihres Eintritts. 4. Bewährung der Theorie; die Theorie muß mittels empirischer Forschung in der Praxis getestet werden (Theorie als Realtheorie). Anderenfalls kann nicht beurteilt werden, ob sie richtig oder falsch ist. Der im allgemeinen Sprachgebrauch angewendete Begriff »Theorie« stimmt nicht immer mit einer echten Theorie überein.
Logistik
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