Subsistenzwirtschaft
In der sozialistischen Wirtschaftslehre:
(Subsistenz - Selbstversorgung) Erhaltung und Ausbau des nicht-monetarisierten Bereichs einer Volkswirtschaft, dessen Mitglieder alle Erzeugnisse, die sie zur Bestreitung ihres Lebensunterhaltes benötigen, selbst herstellen.
Der Subsistenzbereich in den Entwicklungsländern wird vorwiegend von Frauen
betrieben. .>Agrarentwicklung. Kapitalismuskritik. feministische
In der Wirtschaftssoziologie: eine wesentlich auf Sicherung des Lebensunterhalts ihrer Angehörigen ausgerichtete Wirtschaftsweise. Einheiten der Subsistenzwirtschaft können ein Haushalt, eine bäuerliche Familienwirtschaft, ein Dorf oder ein Stamm sein, in denen die wichtigsten Lebens- und Produktionsmittel selbst hergestellt werden. Die Subsistenzwirtschaft kann auch Überschüsse und Märkte kennen, ist also nicht mit Produktion am Existenzminimum oder Autarkie gleichzusetzen. Wesentlich ist ihre soziale Regulation nicht durch Prinzipien der Maximierung (z.B. Ertragsmaximierung), sondern der „ausreichenden Nahrung“, die auch Feste und Mussezeit, d.h. spezifische Formen moralisch definierten Überschusses ermöglicht. Richtungweisend für den Begriff der S., der heute in vielen Zusammenhängen verwendet wird, waren die Schriften von M. Sahlins („Stone age economics“), M. Mauss („Die Gabe“), E.P. Thompson zur „moralischen Ökonomie“ der englischen Unterschichten im 18. Jh. und von A.W. Cayanov zur bäuerlichen Hauswirtschaft.
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