Home | Finanzlexikon | Börsenlexikon | Banklexikon | Lexikon der BWL | Überblick
Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
Suche :        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   

Risikopolitik und Ökologie(probleme)

Konsequenzen des Umweltschutzkomplexes können sich hins. der risikopolitischen Steuerung der Bank ergeben. Dies mag für grosse Banken weniger zutreffen, da diese durch ein geografisch als auch branchenmässig breit gestreutes Kreditportefeuille automatisch eine vorteilhaftere Risikodiversifikation aufweisen. Tendenziell stärker betroffen können regional agierende bzw. auf bestimmte Wirtschaftszweige spezialisierte Banken sein, deren Firmenkunden z. B. durch das Altlastenproblem oder neue umweltrechtliche Vorschriften besonders tangiert werden: Altlastenrisiken von Banken. Über die Altlastenproblematik hinaus kann auch die fehlende, unzureichende oder zu späte Anpassung der Produktpalette einer Unternehmung auf die veränderte ökologische Sensibilität der Gesellschaft und ein dadurch bedingtes verändertes Nachfrageverhalten die Ertragsperspektiven erheblich beeinträchtigen. Diese Entwicklung hat wiederum Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit der betr. Unternehmung. Banken obliegt somit auch, im Rahmen ihrer laufenden Bonitätsüberprüfungen die unternehmerischen Perspektiven des Kreditnehmers vor dem Hintergrund veränderter ökologischer Anforderungen zu beurteilen. In diesem Zusammenhang bietet sich an, von zentraler Stelle aus für einzelne Branchen - ggf. mit regionaler Differenzierung - zu analysieren, welche geschäftspolitischen Konsequenzen sich aus der veränderten umweltpolitischen Situation für die Unternehmen dieser Branche ergeben (können). Als Ergebnis solcher Studien lassen sich neben den potenziellen Risiken auch die Chancen dieser Branchen ableiten und auch anhand der umweltspezif. Investitionsvolumina nachfragewirksam werdende Finanzierungspotenziale abschätzen. Diese Branchenanalysen können dann Grundlage einer einzelfallorientierten - insb. auf umweltspezif. Belange ausgerichteten - Bonitätsprüfung bestehender Kreditengagements sein. Befinden sich Banken hins. der Auswirkungen umweltpolitischer Aspekte auf ihren Kreditbestand in einer mehr passiven Rolle, so können die in diesem Zusammenhang gewonnenen Erkenntnisse dazu beitragen, die ablauforganisatorischen Vorgänge im Vorfeld einer Kreditneuvergabe so zu modifizieren, dass die aus der Umweltschutzthematik resultierenden Risikokomponenten erfasst werden und in der Stellungnahme zum Kreditantrag mit berücksichtigt werden. In diesen Fällen haben Banken die Möglichkeit, eigenständig zu agieren und potenzielle Neuengagements bzgl. ihrer Umweltwirkungen zu beurteilen, d.h. bei wenig positiven Umweltwirkungen eine negative Kreditentscheidung zu treffen.



<< vorhergehender Fachbegriff
 
nächster Fachbegriff >>
Risikopolitik im Kreditgeschäft
 
Risikopolitik, aktive
 
Weitere Begriffe : Beziehungslehre | Gesundheitspersonalrechnung | Preisbezugsbasis
 
Copyright © 2015 Wirtschaftslexikon.co
Banklexikon | Börsenlexikon | Nutzungsbestimmungen | Datenschutzbestimmungen | Impressum
All rights reserved.